Zwar ist der Nikolaustag erst in ca. drei Monaten, doch bereits jetzt entscheid der Innenstadtbeirat im Projekt NEUSTART INNENSTADT über ein Projekt, welches den Nikolaus zurück in die Innenstadt bringen soll. Dieses Projekt hatte sich der Verkehrsverein Herten e.V. (VVH) ausgedacht und einen Antrag für den Aktionsfonds des NEUSTART INNENSTADT gestellt, den der Innenstadtbeirat in seiner Sitzung am 29.08. bewilligt hat.
Geplant ist, dass am 6. Dezember 2024 wieder ein Nikolausumzug in der Innenstadt stattfindet. Nachdem diese Herterner Tradition durch die Corona-Pandemie eingeschlafen ist, soll sie nun reaktiviert werden und ein neues Highlight für Kinder und Familien in der Hertener Innenstadt werden. Angelehnt an das Gestaltungsleitbild für den öffentlichen Raum „Der Park kommt in die Stadt“ werden sich Kinder und Eltern im Schlosspark sammeln und anschließend in die Innenstadt laufen. Damit die Veranstaltung für alle Beteiligten zu einem besonderen Erlebnis wird, fahren Sankt Nikolaus und Engel mit einer Pferdekutsche durch die Stadt. Herolde auf Pferden begleiten den Zug ebenso wie der Spielmannszug Disteln Backum. Zum Abschluss des Nikolausumzugs erhalten alle Kinder einen kostenlosen Stutenkerl.
Dabei legt der Verkehrsverein einen besonderen Wert darauf zu betonen, dass Sankt Nikolaus ein „Grenzgänger zwischen den Kulturen“ ist. Denn der Religionswissenschaftlerin Leyla Jagiella zufolge, sei „unser“ Nikolaus eine perfekte Mischung aus Orientalischem und Europäischem, aus christlichen Einflüssen und den Traditionen anderer Religionen, aus Eingewanderten und Alteingesessenen. Der historische Nikolaus lebte im 4. Jahrhundert im heutigen türkischen Myra. Den Nikolauskult brachte Prinzessin Theophanu aus dem heutigen Istanbul durch Heirat nach Deutschland. Sicherlich spannende Ansätze, um zu diskutieren und sich darüber zu verständigen, welche Rolle Sankt Nikolaus spielen kann. Die vergleichbare türkische Figur Noel Baba und Sankt Nikolaus eint jedenfalls, dass sie Barmherzigkeit symbolisieren.