Das Gehen kommt aus verschiedenen Gründen in der Verkehrsplanung oft zu kurz, obwohl es das umweltfreundlichste und auch das günstigste Fortbewegungsmittel ist. Um die Situation für die FußgängerInnen in der Hertener Innenstadt zu verbessern, hat sich die Stadt Herten beim Land NRW zur Teilnahme an den sog. Fußverkehrs-Checks beworben. Unter 25 Bewerbern wurde die Stadt Herten als eine von zehn Kommunen ausgewählt, so dass am 14. Januar 2020 in der Rotunde des Glashauses die Vorstellung des Projekts Fußverkehrs-Check NRW in Herten stattfinden konnte.
Die Fußverkehrs-Checks sind ein Angebot des Zukunftsnetz-Mobilität NRW, dem landesweiten Unterstützungsnetzwerk für nachhaltige Mobilitätsentwicklung, in dem auch die Stadt Herten Mitglied ist. Mit diesem Check soll die Situation des Fußverkehrs in der Hertener Innenstadt betrachtet werden. Im besonderen Fokus sollen die SeniorenInnen sowie Menschen mit Mobilitätseinschränkungen stehen, mit dem Ziel, deren Bedürfnissen zu ermitteln, Schwachstellen im öffentlichen Raum auszumachen und Lösungsmöglichkeiten zu entwickeln. In einem Auftaktworkshop stellte zunächst das Planungsbüro VIA aus Köln die Inhalte und Ziele des Projektes vor (Näheres unter der Homepage des Zukunftsnetzes Mobilität), ehe anschließend die teilnehmenden Gäste die Gelegenheit hatten, ihre identifizierten Problembereiche in der Hertener Innenstadt zu verorten und mögliche Verbesserungsideen zu diskutieren. Dabei entstanden interessante und auch teilweise angeregte Gespräche.
Im nächsten Schritt sollen dem Workshop nun zwei Begehungen durch die Hertener Innenstadt folgen. Die Begehungen finden am 05.02.2020 um 10.30 Uhr und um 14.30 Uhr statt. Treffpunkt ist jeweils vor dem Glashaus. Der erste Rundgang findet im nördlichen Innenstadtbereich statt und geht u.a. über den Zentralen Omnibusbahnhof, den Bereich des zukünftigen S-Bahnhaltepunktes, den Otto-Wels-Platz sowie die Gassen zwischen Hermann- und Blumenstraße. Der zweite Rundgang geht durch die südliche Innenstadt über Marktplatz, Bramhügel und Ewaldstraße. Hier werden vor Ort noch mal verschiedene schwierige Situationen für Fußgänger in der Innenstadt begutachtet und versucht Lösungsmöglichkeiten zu entwickeln. Am 26.02.2020 findet um 17.00 Uhr dann ein Abschlussworkshop im Glashaus statt, bei dem die Erfahrungen, Anregungen und Vorschläge zusammengetragen und erörtert werden sollen. Manche Probleme fallen einem erst auf, wenn man direkt davor steht. Wenn es um den Schutz der schwächeren Verkehrsteilnehmer, nämlich den der Fußgänger (z.B. Schulkinder oder SeniorenInnen) geht, finde ich es wichtig, nein es ist für mich ein MUSS, deren Blickwinkel vor Ort einzunehmen. An dieser Stellte greifen die Fußverkehrs-Checks NRW, die sich genau das zum Ziel gesetzt hat. Daher ist es wichtig, dass sich an den Angeboten in der Hertener Innenstadt möglichst viele Fußgängerinnen und Fußgänger beteiligen, damit sich dort zukünftig möglichst wenige Hindernisse oder Stolperfallen für Fußgänger finden lassen.
(Christel Terboven, 2. Vorsitzende der Hertener Seniorenkonferenz)