Viele Bienen und Insekten suchen immer häufiger nach den richtigen Pflanzen und Blumen – das Nahrungsangebot für die heimischen Tiere wird immer knapper. Damit es die Bienen und Co. in Zukunft wieder leichter haben, hat die Stadt Herten ein neues Naturschutzprojekt ins Leben gerufen. Unter dem Motto „Natürlich Herten!“ gibt es jetzt sogenannte wilde Wiesen und die passende Saatgutmischung dazu.
Wilde Wiesen bestehen aus vielen verschiedenen Kräuter- und Grasarten und werden nur ein bis zweimal im Jahr gemäht. Blühende Beispiele finden sich dabei unter anderem am Ehrenmal in Westerholt, am Waldfriedhof und im Backumer Tal. Wichtig war bei den „wilden Wiesen“ vor allem, dass die Pflanzen hier heimisch sind. „In vielen Saatmischungen die man beim Discounter kaufen kann, sind allerhand unterschiedliche Blumen enthalten. Das sieht toll aus, aber die Blumen kommen hier natürlich eigentlich nicht vor“, erklärt Ilka Koelsch vom Stadtentwicklungsamt. „Aber gerade viele der vom Artenrückgang besonders betroffenen Wildbienenarten sind auf bestimmte Pflanzen spezialisiert und auf heimische Wildpflanzen angewiesen.“ Um an dieser Stelle interessierten Bürgerinnen und Bürgern zu helfen, hat der Kreis Recklinghausen eine eigene Saatgutmischung entwickelt: bei der „Vestischen Vielfalt“ ist von der Wiesen-Flockenblume über die Wilde Möhre bis zum Acker-Veilchen alles enthalten, was auch ursprünglich in dieser Region heimisch ist.
Interessierte können die Mischung „Vestische Vielfalt“ im Rathaus und beim Zentralen Betriebshof Herten (ZBH) abholen. Um einen Termin zu vereinbaren, können sich Bürgerinnen und Bürger entweder bei Ilka Koelsch telefonisch unter 02366 303-337 oder beim ZBH bei Gudrun Clausen unter 02366 303-324 melden. Saatgut, das für größere Flächen ab 80 Quadratmeter benötigt wird, muss gesondert beim Kreis beantragt werden. Die Abholung im Kreishaus ist aber auch hier nur nach vorheriger Anmeldung möglich. Alle Informationen dazu sind unter www.kreis-re.de/biodiversität zu finden.