Erntefest im Gemüsegarten, mitten in der Innenstadt?
Im Frühsommer haben wir über die „Gartenackerdemie“ , den Gemüsegarten im Familienzentrum St. Antonius-Haus berichtet. Damals waren die Kinder mit Eifer dabei zu Pflanzen, zu Gießen und zu Düngen.
Ab August hat dann die große Erntezeit begonnen. Rote, gelbe und zum Erstaunen der Kinder sogar schwarze Tomaten, wurden reif. „Das schönste Erlebnis für die Kinder ist es, wenn sie eine reife Frucht einfach vom Strauch nehmen und sofort probieren können. Dass kleinere Tomaten sogar besser schmecken können als große und sogar schwarze Früchte nach Tomate schmecken, das alles sind Erfahrungen, die die Kinder nur in einem eigenen Garten machen können“ berichtet die Fachkraft für sprachliche Bildung Linda Graw, die über das Projekt ebenfalls ihre Liebe zum Gärtnern entdeckt hat.
Bei den Zucchini gab es förmlich eine Schwemme und auch gleich eine Idee, wie der Überschuss verwendet werden kann. Eltern brachten aus ihren Gärten Gurken mit und tauschten diese mit Zucchini ein. Bei den Gurken war die Nachfrage nämlich sehr groß, weil sie jederzeit, ohne Zubereitung, aus der Hand gegessen werden können.
Schon mal lila Kartoffelpüree probiert? Im Gemüsegarten lernen die Kinder auch nicht alltägliche Sorten kennen. Und…. nach anfänglicher Skepsis wurde das Püree zum Renner!
Rote(Tomaten) Sauce auf Spagetti gehört wohl zum Lieblingsessen fast aller Kinder. Aber grüne Sauce? Der Pesto aus Mangold war ein Experiment für die Kleinen und wurde von einigen eher zurückhaltend bewertet, dafür waren die Kids manchen Eltern um eine kulinarische Erfahrung voraus.
Inzwischen ist die Erntezeit fast vorbei, ein paar Kohlrabi und Winterspinat warten noch auf Abnehmer. Danach konzentriert sich die Arbeit auf die winterliche Beetpflege, was bedeutet, dass ordentlich gemulcht wird, mit Grasschnitt und gesammelten Blättern aus dem Park.
Gleichzeitig beginnt schon die Vorbereitung auf das neue Gartenjahr. Aus den Tomaten wird Saatgut gewonnen, die Kerne getrocknet und in Tütchen verwahrt, bis es ab April wieder losgeht.
Das Gartenprojekt wird kontinuierlich von den Profis aus der „Gemüseackerdemie“ begleitet. Vor einigen Wochen haben die Erzieherinnen an einer Online-Fortbildung teilgenommen. Außerdem werden die Kinder auch in den Wintermonaten mit den Gartengeschichten versorgt und erfahren Neues aus dem Winterquartier von „Willi Wurm“ und seinen MitstreiterInnen.
Im neuen Gartenjahr werden neue Kinder, dabei auch erst Zweijährige, das Gartenteam verstärken. Eileen Mindt von der Sternschnuppengruppe wird mit den Älteren aber auch wieder dabei sein. Dann können die erfahrenen GärtnerInnen den Neulingen schon einiges erklären und zeigen.
Wir wünschen viel Erfolg!