23: Weihnachten

Jetzt hat sie im Quartier wohl alle erfasst, die besondere Zeit zwischen Einsamkeit und Weite, Stille und Singen, Nachdenken und Freude… 

Weihnachten

von Joseph von Eichendorff

Markt und Straßen stehn verlassen,
Still erleuchtet jedes Haus,
Sinnend geh’ ich durch die Gassen,
Alles sieht so festlich aus.

An den Fenstern haben Frauen
Buntes Spielzeug fromm geschmückt,
Tausend Kindlein stehn und schauen,
Sind so wunderstill beglückt.

Und ich wandre aus den Mauern
Bis hinaus in’s freie Feld,
Hehres Glänzen, heil’ges Schauern!
Wie so weit und still die Welt!

Sterne hoch die Kreise schlingen,
Aus des Schneees Einsamkeit
Steigt’s wie wunderbares Singen –
O du gnadenreiche Zeit!

Horst Roos, Netzwerk Miteinander in Frankenthal


Über Horst Roos

Jahrgang 1955, Diakon für Altenarbeit im Protestantischen Dekanat Frankenthal (Pfalz)