Auch Trockenblumen können schön sein…

Vier imposante Trommeln, nämlich drei Congas und eine Cajonga (Mischung aus Cajón und Konga) standen schon vor Beginn des Konzerts am 26. 06. auf der Bühne und verrieten, wohin die musikalische Reise gehen sollte: nämlich nach Lateinamerika, d.h. auf den Kontinent, der über einen schier unendlichen Reichtum an musikalischen Rhythmen verfügt.

Die drei Musiker des José Diaz de Leon-Trios, bestehend aus dem Bandleader, Komponisten und Gitarristen José Diaz de Leon, dem Perkussionisten Michael Fehre und dem Kontrabassisten Joscha Oetz setzten alles daran, das Publikum an dieser rhythmischen Vielfalt und der mit dieser Musik verbundenen puren Lebensfreude teilhaben zu lassen. Es fiel einem in diesen Momenten als Zuhörer schwer, unbeweglich auf dem Sitzplatz zu verharren. Stattdessen hätte man am liebsten aufspringen und zur Musik mittanzen mögen.

Aber es gab während des Konzerts auch Momente, die einen als Zuhörer eher melancholisch und nachdenklich stimmten, etwa, als José Diaz de Leon das mexikanische Lied „Flores seca“ vortrug und dazu bemerkte: „Auch Trockenblumen können schön sein“ oder als er das Lied über den Selbstmord der argentinischen Schriftstellerin Alfonsina Storni sang.

Insgesamt ein sehr bewegendes Konzert im wahrsten Sinne des Wortes, das dem ZeitGeist-Publikum die ganze Bandbreite lateinamerikanischer Musik nahebrachte.  (Martina Zöllner)