Auszeichnung für die Rumänienhilfe des Netzwerks 55plus!Meerbeck

Wenn einer eine Reise macht, dann kann er viel erzählen. Ein Spruch, den jeder kennt und schon mal gehört hat. Eine solche Reise kam für die Rumänienhilfe des Netzwerks 55plus! Meerbeck schneller als gedacht. Ohne Vorahnung erreichte uns aus Rumänien die Nachricht, dass wir eine große Auszeichnung bekommen würden. Damit hatte wirklich niemand  gerechnet.

Diese hohe kirchliche Auszeichnung trägt den Namen “Pro Ecclesia” ( Urkunde und Kupfersiegel )

Eine Ehrung für uns alle, die wir Jahre lang vor allem Sachspenden zum Wohle der armen Bevölkerung in Westrumänien zusammengetragen haben.

Die 4 Stellvertreter der Rumänienhilfe des Netzwerks 55plus!Meerbeck,
Hilfe für Sacueni, Netzwerk 55plus!Meerbeck, Foto: Netzwerk 55plus!Meerbeck,

Mit Begeisterung nahmen wir diese Einladung an und machten uns an die Reiseplanung. Mit vier „Rumänienhelfern“ machten wir uns am 02.12.2019 auf den Weg zum Flughafen nach Eindhoven. Von hier hob der Flieger in Richtung Debrecen in Ungarn ab. Nach drei  Stunden Flug setzte der Flieger auf die Landebahn auf, wir waren pünktlich gelandet.

Hilfe für Sacueni, Ankunft in Debrecin, Ungarn, Foto: Netzwerk 55plus!Meerbeck

Der Superintendent von Sacueni, Jenö Rákosi, wartete schon am Ausgang auf uns, begrüßte uns überschwänglich. Mit seinem Wagen, einem VW Touran, fuhren wir nun Richtung ungarische / rumänische Grenze. Die Temperatur draußen lag bei
8 Grad – unter Null. Doch nun begann schon die erste schlechte Nachricht mit den Worten: „Entschuldigt bitte, aber die Heizung geht leider nicht.“ Also ging es mit engem Zusammenrücken im Auto über die Grenze nach Rumänien. Nach einer guten Stunde hatten wir unser Ziel erreicht.

Hilfe für Sacueni, Ankunft in Sacueni, Foto: Netzwerk 55plus”Meerbeck

Sacueni war für uns vier ein guter altbekannter Ort. Unsere Gastgeber hatten uns zum Abendessen geladen. Es gab Hühnerbeinchen mit Reis. Es war spät geworden, jeder wollte noch schnell unter die Dusche springen, doch es gab die zweite Überraschungsnachricht. Die Wasserversorgung war komplett eingefroren, bei 8 Grad unter Null kam kein Tropfen Wasser aus den Brausen der Duschen. Jetzt kamen uns unsere Kenntnisse aus der Jugend zugute: Trinkwasser im Kocher erwärmen und in der Dusche langsam nutzen. Nachdem wir auch das Zähneputzen hinbekommen hatten, legten wir uns schlafen, mit der Hoffnung, morgen wird es mit Sicherheit alles besser.

Der folgende Tag belehrte uns aber eines Besseren: die Kälte blieb und das Wasser war auch nicht da.

Hilfe für Sacueni, Besprechung der Helfer, Foto: Netzwerk 55plus!Meerbeck

Nach einer Besprechung mit Hajni + Jenö, welche Hilfsgüter gut benötigt würden oder was noch zu verbessern wäre, konnten wir am Nachmittag zu einer Familie fahren, wo wir mit vielen anderen Helfern ein Pflegebett für einen seit Geburt behinderten Mann anlieferten und aufstellten.

Hilfe für Sacueni, Auslieferung eines Pflegebettes
Hilfe für Sacueni, Auslieferung eines Pflegebettes, Foto: Netzwerk 55plus!Meerbeck,

Das war ein zutiefst ergreifendes Erlebnis der ganz großen Art. Ein zweites Bett lieferten wir am späten Nachmittag an eine schwer kranke Frau noch aus. Voller Dankbarkeit wurden wir alle auf ein kleines Schnäpschen eingeladen. Dieses eine Gläschen zog sich über
3 Stunden hin. Es war ein sehr erfüllter Tag.

Noch bevor wir nach Oradea wechselten, brachten wir dem „Honigmann“ sein Geld vom Honigverkauf. Auch hier war die Freude riesig. Außer Honig, wollen wir in Zukunft auch echte Bienenwachs-kerzen, von ihm und seiner Frau produziert, verkaufen.

Die Tage flogen so dahin. Ohne zu duschen packten wir am Donnerstagmorgen unsere sieben Sachen, um unser neues Quartier in Oradea zu beziehen. Endlich hatte jeder ein Zimmer mit Dusche plus WC.

Hile für Sacueni, Weihnachtsmarkt in Oradea, Foto: Netzwerk 55plus!Meerbeck

Hier in Oradea wollten wir alle auf den Weihnachtsmarkt gehen. Klein aber fein. Kleine Buden, sowie das Bild vom liebevoll aufgebauten Weihnachtsmarkt erfreuten uns sehr.

Der Freitag war für uns der wichtigste Tag dieser Einladung. Heute sollte die Gruppe der HelferInnen für ihre Arbeit in der Rumänienhilfe geehrt werden. Schon früh um 8:30 Uhr wurden wir vier vom Cheffahrer des Bischofs abgeholt – bei etwas Schnee und Eis auf den Straßen. Eine solch’ rasante Fahrt hat(te) bisher noch niemand von uns erlebt! Mit Sicherheit war der Fahrer die Wiedergeburt eines Rennfahrers. Mit einer Geschwindigkeit, die weit über dem Erlaubten lagen, ging die Fahrt nach Großkarol, Ortsteil Carel.

Hilfe für Sacueni, Wolfgang Angerhausen (2. v.l) mit den Preis >Pro Ecclesia< stellvertretend für die Rumänienhilfe des Netzwerks 55plus!Meerbeck entgegen
Hilfe für Sacueni, Wolfgang Angerhausen (2. v.l) mit den Preis >Pro Ecclesia< stellvertretend für die Rumänienhilfe des Netzwerks 55plus!Meerbeck entgegen, Foto: Netzwerk 55plus!Meerbeck

Die Generalversammlung des Kirchendistrikts begann um 10 Uhr mit wundervoll gesungenen Kirchenliedern und einer Predigt des Bischofs. Dann hielt die Oberkirchenrätin Judit Vincze die Laudatio und im Anschluss daran erhielt Wolfgang Angerhausen stellvertretend für die Rumäniengruppe aus Moers-Meerbeck den

Hilfe für Sacueni, Medaille &gt;Pro Ecclesia&lt
Hilfe für Sacueni, Medaille >Pro Ecclesia<, Foto: Netzwerk 55plus!Meerbeck

Preis >Pro Ecclesia< (Urkunde + Kupfersiegel) als Zeichen der Ehrung für unseren Hilfseinsatz für die drei Gemeinden Sacueni, Alesd, und Oradea aus den Händen des Bischofs. Ein tolles Abschiedsessen rundete diesen Tag ab. Mit Stolz, Freude und Zuversicht weiter helfen zu können, sind wir am Samstag zurück nach Eindhoven geflogen und gleichzeitig ergriffen und dankbar wieder zu Hause angekommen.

(Reisebericht: verfasst von Rolf Raskopf)