Die weiße Flotte an der Ruhr.

Ich stehe im Bad, wasche mir den Schlaf aus den Augen und denke, wie gut es mir geht. Die Sonne hat ihre warmen Strahlen durchs Fenster geschickt. Mit einem Lied auf den Lippen ( Eine Seefahrt die ist lustig ), ziehe ich mich an. Es soll heute sehr warm werden und ich frage mich, kurze Hose und ein Shirt, sollten reichen. Es ist der zweite Tag bei “Reisen ohne Koffer.”

23 rüstige Menschen treffen sich zum Frühstück im Gemeindehaus an der Bismarkstraße in Meerbeck und ich bin dabei. Natürlich mit Mundschutz bis zum Tisch, am Tisch durften wir dann die Maske abnehmen und frei atmen. Nach dem guten, reichhaltigen Frühstück, besteigen wir die Busse, die uns zum Wasserbahnhof nach Mülheim brachten. Die Sonne meinte es heute aber besonders gut mit uns, brannte vom Himmel, als gäbe es kein Morgen. Im Schutz schattiger Stellen, warteten wir alle auf das Schiff der weißen Flotte. Das Schiff kam pünktlich.

Blick auf das Schiff der Weissen Flotte Mülheim an der Ruhr; Foto: privat

In der Zeit der Corona-Krise waren Regeln einzuhalten, um an Bord zu gehen. Dann endlich legte das Schiff ab, eine gute Stunde glitten wir nun auf dem Wasser der Ruhr so friedlich dahin, als wollte der Fluß sich von seiner besten Seite zeigen. Es geht heute bis nach Kettwig. Die Stimmung an Bord war gut, es wurde viel mit einander geredet und erzählt.

Der erste Stop war an einem Campingplatz.

Hier verließen viele Wanderer das Schiff, um bis nach Kettwig zu Wandern. Sehenswert war die hohe Autobahnbrücke über der Ruhr. Viele Menschen am Ufer winkten uns zu. So verflog die Zeit, unser Ziel kam uns Stück für Stück näher. Die Freude dabei zu sein, stand den Menschen ins Gesicht geschrieben. Den kurzen Weg vom Schiff bis zur Stadtmitte legten wir alle gut zurück.

Blick auf die Brücke in Kettwig; Foto: privat

Kettwig ist ein sehr schöner kleiner Ort, direkt am Wasser der Ruhr gelegen. Ich war lange nicht mehr hier, war sehr erstaunt, wie schön der Ort immer wieder ist, es lohnt sich wirklich, hier her zukommen. Für alle war ein Essen bestellt. Danach hatten wir noch eine Stunde freie Zeit, um uns umzusehen. Mit guter Laune trafen wir uns alle am Schiffsanleger wieder. Auf der Rückreise fiel uns am Ufer eines Lokals eine Gondel aus Venedig auf und der Kapitän erzählte uns, das Hochzeitspaare damit gefahren würden. An der Anlegestelle Hahnenfähre hielten wir nochmals an, um Wander zurück zum Wasserbahnhof mitzunehmen. Am Wasserbahnhof war unsere Schiffstour leider zu Ende. Die Busse warteten schon auf uns.

Die Sonne legte sich nocheinmal ins Zeug, entließ uns mit vielen tollen Erlebnissen die wir mit nach Hause nehmen.

Ein Tag von “Reisen ohne Koffer” fand so ein schönes Ende.
´Wir sehen uns wieder´, war der Abschiedsgruß an alle.

Rolf Raskopf