Viel zu staunen in der Hertener KinderUni

Viel zu lernen gab es am Montagmorgen, 18. November, im Glashaus bei der Hertener KinderUni: Tiere, die sich tarnen, um nicht gefressen zu werden oder um selbst unbemerkt jagen zu können, standen diesmal auf dem Lehrplan. Neben vielen ungewöhnlichen Tierfotos bestaunten die Ministudentinnen und -studenten eine lebendige Stabheuschrecke.
Als Referentin hatte die CreativWerkstatt Judith Becker vom Tierpark und Fossilium Bochum eingeladen. Nach einen kleinen Warm-up mit Thomas Buchenau, dem Leiter der Jugendkunstschule, startete der Bildervortrag mit gefleckten oder gestreiften Tierkindern – die allerdings noch gut im Gebüsch erkennbar waren. Bei den Fotos danach mussten die 120 Kinder im Publikum aber schon sehr genau hinschauen. Doch selbst Exoten wie Bergagame oder Seeigel wurden enttarnt, auch wenn es mit den richtigen Namen noch nicht so ganz klappte.

Dabei hatte die Biologin nicht nur jede Menge ungewöhnlicher Tierfotos dabei. An einem ausgestopften Krokodil zeigte sie, dass der Rücken dunkel und der Bauch hell gefärbt ist. Das macht das unter der Wasseroberfläche lauernde Reptil vom Ufer aus unsichtbar, wobei die gegen das Sonnenlicht kaum zu sehende Unterseite Fische in die Falle tappen lässt. Das sei bei Pinguinen ganz ähnlich, erklärte Becker und nannte auch gleich den Fachausdruck. Und weil „Mi-me-se“ ein so schwieriges Wort ist, wurde es gleich mehrmals im Chor nachgesprochen.

Spannend wurde es auch bei der „Mi-mi-kry“, einem weiteren Fachbegriff, den sich die Vorschulkinder spielend einprägten. Denn von dem Dutzend schwarz-gelb geringelter Insekten, die es auf einem Foto zu entdecken gab, waren, wie sie lernten, die meisten harmlos. Im Kleid ihrer gefährlichen Schwestern vor Fressfeinden aber bestens getarnt.

Abschließender Höhepunkt war die lebendige Stabschrecke, mit der die Zoopädagogin durch die Reihen ging. „Die sieht ja aus wie ein Stöckchen“, rief ein Nachwuchsforscher. Als das scheinbar tote Insekt dann ein Beinchen hob, wich er doch etwas erschrocken zurück. „Ich bin erstaunt, wie interessiert und aufmerksam die Kinder zugehört haben“, stellte die erfahrene Zooschullehrein nach Ende der 45-minütigen Vorlesung fest und versprach, bald wiederzukommen.
Die Hertener KinderUni wird unterstützt durch die Bildungsinitiative der Volksbank Ruhr Mitte