Der Park kommt in die Stadt – Baubeschluss zur südlichen Ewaldstraße

„Neustart Innenstadt“ – Der Park kommt in die Stadt. 

Der Ausschuss für Arbeit, Stadtentwicklung und Umwelt (ASTU) hat am 06.02.2020 den Baubeschluss für die Umgestaltung der südlichen Ewaldstraße/Place d´Arras gefasst. Damit ist der Weg frei für die Umsetzung des neuen Gestaltungskonzeptes.

Ilka Koelsch, Dipl. Ingenieurin für Landespflege, arbeitet in der Abteilung Stadtentwicklung der Stadt Herten und betreut Projekte zur Entwicklung öffentlicher Räume. Aktuell  ist sie zuständig für die Umgestaltung der südlichen Ewaldstraße und erläutert für uns das Vorhaben.

Sie freut sich, dass die Vorschläge der Verwaltung im Ausschuss so viel Zustimmung bekommen haben. Denn sie ist überzeugt: „Mit der Umgestaltung wird die Innenstadt freundlicher und mit neuen Konzepten zur Begrünung wird die Aufenthaltsqualität verbessert und damit auch das Wohnen attraktiver. Außerdem leisten wir einen Beitrag zur Klimaanpassung.“

Nachdem sich der Einzelhandel aus der südlichen Innenstadt zunehmend zurückzieht, soll sich dieser Bereich zukünftig mit den Schwerpunkten Bildung, Wohnen, Dienstleistung weiter entwickeln. Das Planungsbüro DTP aus Essen hat den Auftrag erhalten, für die zukünftige Nutzung ein Gestaltungskonzept zu erarbeiten.

Gestaltungskonzept
Der Park kommt in die Stadt

 

„Das für die südliche Innenstadt von Herten entwickelte Leitbild  ‚Der Park kommt in die Stadt‘  bringt die Qualitäten und Atmosphäre des Hertener Schlossparks in das Zentrum von Herten. Heute ist der zentral gelegene Schlosspark wenig mit der Innenstadt verknüpft und soll künftig, dank seiner herausragenden Eigenschaften, eine größere Rolle als besonderer Ort und Taktgeber in Herten einnehmen.“ So steht es in der Vorlage, die der Ausschuss  beschlossen hat.

Was bedeutet das konkret?

„Mehr Grün, weniger Versiegelung und ein sinnvoller Umgang mit dem Regenwasser zur Verbesserung des innenstädtischen Mikroklimas“, erläutert Ilka Koelsch.

Die südliche Ewaldstraße mit dem Place d´Arras (einschließlich Stuckengasse und Pastoratsweg), der Antonius-Kirchplatz mit der Antoniusstraße, der Bramhügel, der Marktplatz sowie der ‚Innenhof‘ des Glashauses werden im Mittelpunkt der Umgestaltung stehen.  

Die südliche Ewaldstraße soll künftig weniger klassische Fußgängerzone sein und sich zum  Quartier für Bildungseinrichtungen, Wohnen und Dienstleistung entwickeln.

Durch heimische Staudenpflanzungen und dem Klimawandel angepasste Baumarten sowie offene Rasenfugenpflaster werden vor den Häusern grüne Bereiche geschaffen. Für Kinder wird es Spiel- und Bewegungsangebote geben, Sitzmöbel aus Betonwerksteinen mit Sitzauflagen laden zum Verweilen ein. Die naturnahe Gestaltung sieht sogar die Einrichtung von Nistmöglichkeiten für Mauerbienen vor.

Diese Bereiche können künftig auch durch nachbarschaftliche Nutzung belebt werden, indem z.B. die Bepflanzung der Beete von den Anwohnern übernommen wird (Patenschaften). Um den Zugang zum Grünbereich zu erleichtern ist eine barrierefreie Erschließung der Hauseingänge geplant.
Die Straßenmitte soll als Flaniermeile erhalten bleiben und dient im Notfall als Feuerwehrzufahrt.

Besondere Bedeutung kommt zukünftig dem Umgang mit  Regenwasser zu.
Es wird wie bisher mittig gesammelt und  kann direkt den Pflanzungen zugutekommen. Für die Speicherung soll eine 40 Kubikmeter fassende Zisterne gebaut werden (Bereich Place d’Arras), die durch intelligente Steuerung die Auswirkungen von Starkregenereignissen abdämpfen kann. Mit einem Bewässerungssystem können Pflanzen in den Trockenperioden versorgt werden.

Der Place d’Arras wird sich durch neue Gestaltung für Spielen und nachbarschaftliches Treffen zum „Wohnhof“ für die Anwohner entwickeln. Mit der Vergrößerung des Baumbeetes rund um die Linde wird der Platz zur grünen Insel.

Beispiel Verweilzone

Besonderer Spaß für Kinder: Ein durch Wipp-Pumpen erzeugter, flacher Wasserfilm bietet ungefährliche Spielmöglichkeiten mit Regenwasser. Das Spielangebot wird ergänzt durch Findlinge und einen Betondiamanten zum Beklettern.

Die Skulptur „Der Lesende“ erhält dann einen ruhigen Platz am Rand des Baumbeetes.

Eine neue Beleuchtung setzt den Durchgang zum Bramhügel in ein angemessenes Licht. Ziel ist es, den Raum auch in der dunklen Jahreszeit besser nutzbar zu machen.

„Ein Blick auf die Planungsskizzen zeigt, dass das neue Konzept allen Alters-und Nutzergruppen gerecht wird. Es ist uns gelungen, die vielen Anregungen die aus der Bürgerschaft kamen in die Planung aufzunehmen. Wir freuen uns auf eine grüne Innenstadt“ resümiert Ilka Koelsch.

Allerdings werden sich Anwohner und zukünftige Nutzer noch gedulden müssen, denn die Beschlussfassung bedeutet nicht, dass morgen der Bagger kommt.
Bürgerinnen und Bürger äußern oft, dass sie den Eindruck haben, dass die Politik ankündigt und beschließt, die Verwaltungsmühlen aber zu langsam mahlen, oder sogar still stehen. Es muss aber bedacht werden, dass nach einem grundsätzlichen Beschluss noch viele vorbereitende Arbeiten anstehen. Zunächst müssen die weiteren Planungsschritte konkretisiert werden, die Bezirksregierung muss den Maßnahmenbeginn bewilligen, danach erfolgt die Ausschreibung der Baumaßnahmen. Die Bauphase soll im September 2022 beendet sein.

Wer sich intensiver über die Planung informieren will, insbesondere auch über die Klimaanpassungsmaßnahmen, sowie die verkehrlichen Überlegungen, kann die vollständige Vorlage hier als pdf-Datei downloaden.

Baubeschluss Vorlage ASTU 06.02.2010

Weitere Informationen erhalten Sie jederzeit im Innenstadtbüro. Tel. 02366 – 9360620