Hitze in der Stadt

Vom 28.April bis zum 7. Juni wurden die Bürger*innen in Herten aufgerufen ihre Erfahrungen mit klimatischen Veränderungen in ihrem Wohnumfeld auf einer interaktiven Stadtkarte einzutragen. Gefragt waren klimatisch schwierige Orte (z.B. Überflutung bei Starkregen, Hitzeinseln…) sowie Ideen zur Verbesserung. Die Ergebnisse werden derzeit ausgewertet und fließen neben technischen Auswertungen in das Klimaanpassungskonzept der Stadt Herten ein. So können klimatische Problemstellen offengelegt und Lösungen aufgezeigt werden. Das Konzept wird somit zum Leitfaden für eine klimafreundliche Entwicklung Hertens.

Welche Auswirkungen hat der Klimawandel auf die Innenstadt?

Mit dem Klimawandel werden Hitzeperioden häufiger, länger und heißer. In Städten ist die Hitzebelastung besonders groß, weil zunehmend versiegelte Flächen die Sonnenstrahlung absorbieren und somit das Umfeld aufheizen. Die zunehmende Hitze lähmt nicht nur alle Aktivitäten im öffentlichen Leben und schränkt die Leistungskraft der Menschen ein, sie kann auch massive gesundheitsschädliche Folgen haben (Herz-Kreislauf, Atemwege usw.).

Wärmeinseln-Herten

Die Umweltforschung hat sich deshalb in den vergangenen Jahren intensiv mit der Frage beschäftigt, wie wir bei wachsender Bevölkerung und Verdichtung der Städte den Folgen des Klimawandels entgegenwirken können.

Faktoren, die die Wärme in der Stadt fördern:

  • Dichte Bebauung und versiegelte Oberflächen
  • Dunkle Gebäude, die nur wenig Sonnenstrahlung reflektieren
  • Zusätzliche Wärmequellen wie Verkehr und Industrie
  • Wenig Bäume und andere Pflanzen
  • Wenig Wasserflächen
  • Wenig Luftaustausch

Welche Maßnahmen zur Klimaanpassung sind für die Innenstadt möglich bzw. geplant?

Ansatzpunkte für die Reduzierung des Hitzeinseleffekts:

  • Mehr Grün in die Stadt (Bäume, Dach- u. Fassadenbegrünung)
  • Nutzung von Regenwasser, bewegte Wasserelemente
  • Luftzirkulation, Frischluftschneisen
  • Nutzung heller Farben

Es gibt also mehrere Ansatzpunkte um den sogenannten Hitzeinseleffekt zu reduzieren. Bei der Planung für das Integrierte Handlungskonzept „Neustart Innenstadt“ wurden diese Anforderungen nach Möglichkeit berücksichtigt.

Maßnahmen zur Klimaanpassung Ewaldstraße (Planung)

So werden bei der Neugestaltung der Fußgängerzone in der südlichen Innenstadt (Ewaldstraße)  Grünpflanzen (Bäume, Sträucher) das Stadtbild verschönern und gleichzeitig für bessere Luft sorgen. Die Versiegelung der Gehwege wird teilweise durch  Rasenfugenpflaster ersetzt, die Versickerung ermöglichen. Das Regenwasser wird in einen unterirdischen Speicher geführt, wo es in regenarmen Perioden für die Bewässerung der Grünpflanzen genutzt wird. Schließlich wird durch die neue, helle Pflasterung die Sonneneinstrahlung besser reflektiert. Trotz dieser Maßnahmen bleibt die Aufgabe für die Stadtentwicklung ein Balanceakt. Denn einerseits soll die expansive Bebauung von Freiflächen eingeschränkt werden, damit grünes Land erhalten bleibt, anderseits sollen wieder mehr freie, grüne Flächen in der Stadt für Verbesserung der Lebensqualität in der Stadt geschaffen werden.

Unabhängig von dieser Planung ist es natürlich wichtig, dass Eigentümer und Mieter durch kleine und größere Maßnahmen ihren Beitrag zur Klimaanpassung leisten. Von der Dach- oder Fassadenbegrünung bis hin zu einem grünen, umweltfreundlichen Garten oder Vorgarten gibt es hier viele Möglichkeiten und Spielräume.  

Interessierte können sich für Beratung und Fördermöglichkeiten an das Innenstadtbüro wenden.

Ansprechpartnerin für das Projekt Klimaanpassungskonzept:

Ilka Koelsch stellt die Planung südl. Ewaldstraße vor

Stadt Herten/ Stadtentwicklungsamt

Ilka Koelsch

I.Koelsch@herten.de