Schon kurz nach Gründung des Vereins in 2014 haben wir erkannt, dass kein rechtes Zusammengehörigkeitsgefühl zwischen den Mitgliedern entsteht. Der Verdacht lag nahe, dass dies daran liegt, dass die Mitglieder weit auseinander über ganz Köln verstreut leben. Deshalb habe ich im Herbst 2015 an einem mehrtägigen Workshop vom Forum Seniorenarbeit NRW (ein Projekt des KDA) in Hamminkeln mit dem Titel „Lebendige Nachbarschaft gestalten“ teilgenommen. Tatsächlich habe ich dort u. a. gelernt, dass Nachbarschaftshilfe in eine lebendige Nachbarschft eingebunden sein muss, wenn sie gut funktionieren soll. Das bedeutet, dass die Mitglieder persönliche Beziehungen zueinander haben müssen.
Also brauchte man ja nur die existierende Nachbarschaften, die es sicherlich auch in Köln gibt, zu finden. Aber das stellte sich als praktisch unmöglich heraus, weil Nachbarschaft ganz anders funktioniert als ein Verein und auch ganz anders strukturiert ist. Es handelt sich eher um ein Graswurzelgeflecht ohne Hierarchie, Vorstand und Adresse.
Daraus habe ich die Konsequenz gezogen und in Heimersdorf, dem Stadtteil wo ich wohne, Massnahmen ergriffen um ein solches „Veedelsgeföhl“ zu entwickeln. Ich habe also daran gearbeitet, die Vernetzung der Heimersdorfer Bürger zu verbessern:
- Auf der Internetplattform nebenan.de die Nachbarschaft „Heimersdorfer Klüngel“ gegründet (mittlerweile 195 Teilnehmer).
- Der Caritas geholfen in Heimersdorf ein Seniorennetzwerk (SNW) zu gründen und als Mitglied der Planungsgruppe aktiv mit zu gestalten.
- Das SNW hat die Stadtteilkonferenz Heimersdorf ins Leben gerufen, die dieses Jahr zum dritten Mal getagt hat und vom SNW unabhängig jährlich weiter tagen wird.
- Zusammen mit der Seniorin Brigitte Bördgen habe ich das Magazin „Gut vernetzt in Heimersdorf“ gegründet, desse zweite Ausgabe im Juli 2018 mit einer Auflage von 1250 Stück herausgekommen ist und kostenlos allen Heimersdorfern zur Verfügung steht, weil der Druck privat gesponsert wurde.
- Damit die Heimersdorfer sich noch besser kennenlernen, wird jetzt ein jährliches Stadtteilfest im Einkaufszentrum geplant.
- Auf der letzten Stadtteilkonferenz ist auch beschlossen worden, dass Heimersdorf ein Begegnungszentrum bekommen soll, wo sich die Bürger ohne Konsumzwang für die unterschiedlichsten Zwecke treffen können (Besprechungen, Konferenzen, Vorträge, Feiern, etc).
- Und schließlich wird es auch den Heimersdorfer Bürgerverein geben, für dessen Gründung zum 20. September im Gut Heuserhof eingeladen wird.
An verschiedener Stelle ist nun schon mehrfach der Wunsch nach einer organisierten Nachbarschaftshilfe laut geworden, sodass jetzt die Zeit für die Gründung einer Untergruppe der Zeitvorsorge in Heimersdorf reif ist. Deshalb wird jetzt überall die Einladung zur Gründungsversammlung der Zeitvorsorge Köln-Heimersdorf erfolgen (auch hier als Veranstaltung angekündigt).