Vor der Vereinsgründung
Im September 2011 erschien ein Interview im Magazin Stern, in dem der ehemalige Ministerpräsident von Baden-Württemberg und der ehemalige Europachef von McKinsey Unternehmensberatungen sie Möglichkeit einer neuen Säule in der Alterssicherung mit Zeit vorschlagen, die sie in ihrem Buch „Der Generationen-Pakt – Warum die Alten nicht das Problem, sondern die Lösung sind“ näher ausgeführt haben.- Im Dezember 2011 habe ich mir dies Buch ausgeliehen und gelesen: es werden etliche Vorschläge gemacht, wie die Menschen im Alter besser abgesichert werden könnten. Einer betraf das ansparen von Zeit für kostenlose (ehrenamtliche) soziale Hilfeleistungen für später, wenn er selber Hilfe benötigt. Ich fand diese Idee bestechend und erwartete, dass ein öffentlicher Diskurs entsteht, weil die Politik ja bereits deutlich die Verschärfung der Pflege im Alter durch die demographische Entwicklung erwartet. Alles, was diese Situation entschärfen hilft, sollte doch höchst willkommen sein. Aber es passierte nichts und die Medien nahmen dies Thema auch nicht auf.
- Das hat mich einigermaßen empört und ich habe deshalb im Frühjahr 2012 eine Initiative gegründet, die sich die Realisierung einer solchen Vorsorge-Zeitbank vorgenommen hatte. Bei den in Frage kommenden niederschwelligen sozialen Hilfeleistungen, handelt es sich um nicht professionelle Nachbarschaftshilfen, die den Pflegediensten und der gesundheitlichen Versorgung, sowie dem Handwerk keine Konkurrenz machen . Weil die meisten Hilfsorganisationen Ehrenamtliche beschäftigen, die genau dies tun, habe ich mich an deren Spitzenmanager mit einem Kooperationsangebot gewandt. Ich hatte erwartet, dass sie die ergänzenden Einführung einer solchen Zeitbank positiv unterstützen würden. Aber außer von der Caritas und dem Paritätischen habe ich noch nicht einmal eine Antwort bekommen. Auch ein Nachfassen ein viertel Jahr später hatte keinen Erfolg. Dieser Top-Down Ansatz war also gescheitert.
Um die Idee der Vorsorge-Zeitbank in die Öffentlichkeit zu tragen, habe ich im August 2012 in Facebook eine offene Gruppe gegründet, in der ich über unsere Aktivitäten und über interessantes Hintergrundwissen berichte.
Nach der Vereinsgründung
- Vereinsgründung am 29. März 2014 im Bürgerzentrum „Alte Feuerwache“ mit 8 Gründungsmitgliedern. Die Gründungsmitglieder der Zeitvorsorge
- Gemeinnützigkeitsbescheinigung vom Finanzamt 01. Okt 2014 (St-Nr 217/5965/1036 VST
- Eintragung ins Kölner Vereinsregister als gemeinnütziger Verein 13. Okt 2014 (VR 18275)
- Offenes Vereinstreffen: Seit Vereinsgründung treffen sich die Vereinsmitglieder zwanglos jeden Monat am letzten Dienstag in einem Café.
Entscheidung für Obelio als Zeitbank für die Zeitvorsorge im Winter 2014/15.- Einweisung der Mitglieder in die Benutzung der Obelio-Zeitbank für die Zeitvorsorge Feb 2015
- BATT-aktiv in Freiburg im Mai 2015 (mit Vortrag und Gespräch mit Gernot Jochum-Müller zu einer Machbarkeitsstudie für die Stadt Köln)
- Treffen mit dem Gründer Reinhold Harringer der Stiftung Zeitvorsorge St.Gallen in ST.Gallen, der uns in unserer Vorgehensweise bestätigte und einige wertvolle Informationen gab. Mit dieser Zeitvorsorge, die für uns Vorbildcharakter hat, haben wir eine informelle Kooperation.
- Teilnahme am Workshop „Lebendige Nachbarschaften“ des KDA im September 2015 in Hamminkeln. Daraus die Erkenntnis gewonnen, dass es einfach für die Zeitvorsorge ist, an bestehende lebendige Nachbarschaften „anzudocken“, weil sich dort automatisch eine Kultur der Nachbarschaftshilfe ergibt.
Am 25.Nov 2015 am Marktplatz „Gute Geschäfte“ teilgenommen, um pro bono kompetente Unterstützung für unsere Öffentlichkeitsarbeit zu bekommen. Leider ohne großen Erfolg.
- Nach solchen lebendigen Nachbarschaften in Köln Ausschau gehalten. Darüber auf die Internetplattformen nebenan.de und WirNachbarn.com gestoßen. Im April 2016 in Heimersdorf bei nebenan.de eine Nachbarschaft „Heimersdorfer Klüngel“ gegründet. Im März 2017 sind es dort 125 registrierte Teilnehmer. Noch gehen die Aktivitäten nicht sehr in Richtung Nachbarschaftshilfe, aber sobald die s erkennbar wird, werde ich dort die Zeitvorsorge anbieten.
Vorträge in einigen Kölner Seniorennetzwerken und Infostand PanJoyCZ / Pixabay auf diversen Kölner Events- Etwa 10 Beiträge über die Zeitvorsorge in den Medien, u. a. im Fachblatt SOZIALwirtschaft-aktuell in Ausgabe vom 13.07.2015 und am 14.09.2016 in der Süddeutschen Zeitung (siehe auch Medienspiegel).
- Am 16. Nov 2016 am Social Impact Camp in Köln zu Social Reporting teilgenom-men. Dort wurde klar, dass wir für die Bewerbung um Fördermittel einen guten Tätigkeitsbericht brauchen.
- Am 20.Nov 2016 wieder am Marktplatz „Gute Geschäfte“ teilgenommen, um pro bono kompetente Unterstützung für unsere Öffentlichkeitsarbeit zu bekommen. Leider auch diesmal wieder ohne großen Erfolg.
- Den Entwurf für unseren Tätigkeitsbericht für den Zeitraum bis Ende 2016 am 10. Dezember 2016 fertig gestellt, aber noch nicht veröffentlicht.
- Es wird durch Studien zu freiwilligen Tätigkeiten deutlich, dass für uns eine wichtige Zielgruppe die 25% der Bürger/innen sind, die ehrenamtliche Arbeit zwar für sinnvoll halten, dies aber noch nicht tun, weil man sie nicht persönlich anspricht und die übliche Anerkennungskultur mit einem herzlichen Dankeschön nicht ausreicht und sie sich dann ausgenutzt fühlen. Sie wollen etwas Konkretes für sich zurückbekommen, was bei uns die Zeitguthaben für die spätere eigene Verwendung durchaus sind.
- Von den 25% der potentiellen Ehrenamtlichen werden aber (nach Studienlage) nur etwa 10 % im sozialen Bereich tätig sein wollen, also 2,5%. Diese müssen wir mit der Öffentlichkeitsarbeit erreichen, d. h. praktisch alle, was eine enorme Herausforderung darstellt.
- Studium des Handbuchs Fundraising der Fundraising-Akademie im Sept 2016, weil wir dringend mehr Mittel für Öffentlichkeitsarbeit brauchen, um deutlich mehr Mitglieder zu bekommen (nur 22 MG im März 2017).
- Teilnahme am Treffen des Netzwerks Lebendige Nachbarschaften des KDA, über das ich die Erkenntnis gewann, dass wir mit dem gesamten Kölner Stadtgebiet viel zu groß angesetzt haben, denn die Mitglieder sind zu weit über Köln verstreut und erleben sich nicht als soziale Gruppe. Deshalb wurde beschlossen in Köln-Porz eine Untergruppe zu gründen, weil wir da schon drei Mitglieder und einige Interessen-ten haben.
Zur Professionalisierung unsrer Informationsveranstaltungen wurde ein Roll-Up und ein Banner Display entwickelt und stehen seit Mitte März 2017 zur Verfügung. Beides wird unseren Informationsstand und unsere Vorträge wirkungsvoll ergänzen.
- Vortrag im Porzer Rathaus vor allen Bürger/innen am 21.03.2017. Daraus ergaben sich einige weitere ernsthafte Beitrittskandidaten/innen und die Möglichkeit einen Vortrag vor der Nachbarschaft Porz bei nebenan.de und vor „Helfende Hände Porz“ zu halten.
- Das Vereinstreffen findet deshalb bis auf weiteres in Porz statt; weiter am letzten Dienstag des Monats.
- Weil wir niemand gefunden haben, der uns pro bono eine Website für die Zeitvorsorge entwickelt, mache ich zusammen mit einem anderen engagierten Mitglied vom 27/28 März 2017 bis zum 9. Mai 2017 den Workshop des KDA zur Entwicklung einer modernen Internet Quartiersplattform auf der Basis von WordPress mit. Der Vorteil ist, dass die Teilnehmer auch später als Netzwerk zur Verfügung stehen, um für speziell Fragen und bei Problemen Hilfe zu bekommen.
- Der Plan ist, nach erfolgreicher Gründung der Untergruppe Porz auch in anderen Stadbezirken (Köln hat 9 mit insgesamt 86 Stadtteilen) solche Untergruppen zu gründen, die sich als soziale Gruppen entwickeln. Danach kann es im Kölner Umfeld weitere Gründungen von Zeitvorsorge-Untergruppen geben. Eine Möglichkeit bahnt sich bereits in Pulheim an.