Santa Claus was coming to ZeitGeist…

Drei Profi-MusikerInnen der Kölner Jazz-Szene sorgten am letzten Sonntag im vollbesetzten Raum des ZeitGeist für vorweihnachtliche Stimmung: der Posaunist und Arrangeur Bernd Lechtenfeld, die Modern-Jazz-Pianistin Laia Genc und die Improvisations-Meisterin des Gesangs, Sabine Kühlich.

Es war, als hätte man alle Weihnachts-Songs in ein harmonisches Farb-Bad getunkt: Die Blätter von „O Tannenbaum“ waren nicht mehr grün, sondern leuchteten in allen Klangfarben der Jazzharmonik, selbst das „Schneeflöckchen“ hatte sein weißes Röckchen abgelegt und kam unvermittelt im Swing-Röckchen dahergeschneit.

Klar, dass Santa Claus nach einer kurzen Unterbrechung höchstselbst in roter Robe und mit weißem Rauschebart auf der Bühne erschien und überraschenderweise auch noch Posaune spielen konnte.

Gegen die Kälte des „Winter Wonderland“ setzte Sabine Kühlich den warmen, manchmal hauchigen Klang ihrer Stimme, begleitet vom samtenen Ton der Posaune. Laia Genc brillierte dazu auf dem Piano. Und als über die Kadenz des berühmten All-Blues von Miles Davis schließlich die Melodie der „Stillen Nacht“ erklang, brannte buchstäblich die Hütte: Kühlichs Stimme verwandelte sich in die Stimme einer ausdrucksstarken Gospel-Sängerin, angefeuert durch den bluesigen Groove von Laia Genc und die energetischen Einwürfe von Lechtenfelds Posaune.

So geht Weihnachten eben auch.

P.S. Übrigens hatte das Christkind kurz vorher dem ZeitGeist ein nagelneues Klavier der Marke Ibach vorbeigebracht, das in diesem Konzert eingeweiht wurde.

 (Martina Zöllner)