Neues aus dem Lesekreis 55 plus

Datum, 27. Mai 2025

Alexas_Fotos / Pixabay

Liebe Lesefreunde,

ich bin noch ganz erfüllt von dem bewegenden Briefwechsel in Adressat unbekannt, den Rita Bruckhaus-Sachse und Doris Petermeier uns gestern vorgelesen haben. Kathrine Kressmann Taylor hat auf der Basis tatsächlicher Briefe eine historische „Zeitenwende“ vor knapp 100 Jahren in einen Dialog gefasst, den wohl viele Deutsche so oder ähnlich erlebt haben. Anja und ich suchen bereits nach Akteuren und Terminen, mit denen wir dieses Stück auf die Bühne der Werkstatt bringen können.

Rita empfahl das Buch Und dahinter das Meer von Laura Spence-Ash. Es handelt von der 11jährigen Beatrice, die von ihren Eltern 1940 aus dem bombardierten London zu einer Gastfamilie nach Boston geschickt wird. Sie wird sehr liebevoll aufgenommen und freundet sich mit den Söhnen der Gregories an. Doch dann muss sie zurück nach England. Der Erstlingsroman der 63jährigen Autorin wird von der Kritik einhellig gelobt. Die 368 Seiten kosten 25.- Euro und sind leider noch nicht preiswerter antiquarisch auf dem Markt.

Das ist anders bei dem Roman Quasikristalle von Eva Menasse, der schon ab 5 bis 6 Euro antiquarisch zu erwerben ist. Auf 432 Seiten beleuchtet die Autorin wie in einzelnen Kristallen Lebensabschnitte einer Frau, ihrer Freunde und Verwandten. Ich empfehle die Anlage eines Personenkatalogs mit dem jeweiligen Bezug zur Hauptprotagonistin Roxane. Trotz der Länge sind die einzelnen Kristalle so vielfältig und treffend beschrieben, dass keine Langweile aufkommt: Ein Kaleidoskop unserer Bildungsbürgergesellschaft.

Vielleicht können wir darüber und andere Lesefrüchte bei unserem nächsten Treffen am

Montag, dem 30. Juni 2025,

wie immer um 18:00 Uhr in der Werkstatt Meerbeck

sprechen. Vielleicht hat der eine oder die andere Lust, am jetzigen Freitag der Einladung unserer ukrainischen Freunde zu folgen.

Und ein kleiner Taschenschirm mit dem Buch „Pflück mir den Traum vom Baum der Erkenntnis“ von Ortrud Grön wartet in der Werkstatt auf die Abholung.

 

Herzliche Grüße

Wolfram Reutlinger