Zwischen Arbeit und Ruhestand
Es begann 2015. Rund 200 Teilnehmende waren damals im Glashaus versammelt um zu erfahren, was es mit dem Projekt ZWAR (Zwischen Arbeit und Ruhestand) auf sich hat.
Heute sitzen Birgitt, Marion, Rainer und Conny mit mir vor der Eisdiele Calamini und erzählen von ihren Erfahrungen mit der ZWAR-Gruppe Herten-Mitte, die rund 30 Teilnehmende hat. Von „Mitgliedern“ wird nicht gesprochen, denn ZWAR ist kein Verein, sondern versteht sich als Initiative, die sich selbst trägt und verwaltet.
Ganz einfach ist das nicht, meinen die vier ZWAR’ler*innen, weil viele Teilnehmende, wie der Name sagt, gerne teilnehmen, aber aus vielen Gründen selbst nicht aktiv sind, sein können oder wollen. Conny findet das Angebot super, weil praktisch jeder die Gelegenheit hat, seine eigenen Ideen zu verwirklichen. Marion sieht das genauso. Sie ist nach der Berufsphase nach Herten gezogen und hat über ZWAR viele soziale Kontakte geknüpft. Conny ist, neben anderen, Moderatorin der Gruppe, eine der Kümmerinnen also. Nach und nach hat sich für jedes „Fachgebiet“ eine Person gefunden, die die jeweilige Aufgabe mit Herzblut ausübt: Tina, Randolf, Georg und Conny können gut moderieren, Marion und Christa sind perfekt, wenn es um ÖPNV geht, und Rainer kümmert sich um die Homepage. Wobei das alles nicht in Stein gemeißelt ist, jeder, der sich befähigt sieht, kann und darf alles machen.
Was aber passiert nun in der ZWAR Gruppe????
Begeistert berichten Conny und Marion vom Herbst-Wochenende in einer Wanderhütte im Sauerland. Sie haben dort gemeinsam gekocht, Spaziergänge gemacht und Pilze und Schlehen gesammelt, abends gab es Spiele und Musik (selbst gemacht), es wurde viel gelacht und erzählt.
Im Sommer haben sie sich spontan im Schlosspark zu einem Picknick getroffen. Jede*r brachte etwas zum Essen mit. Alle hatten Spaß.
Das Freizeitprogramm beschließt die Gruppe, es ergibt sich meistens aus Gesprächen. Die Teilnehmerzahl ist unterschiedlich. Die Kosten werden umgelegt. Jede*r kann Vorschläge machen und mit Gleichgesinnten etwas unternehmen.
Es gibt kreative Angebote, Radfahren, Kochen, Schwimmen, Kartenspielen, einen Gesprächskreis und immer wieder Ausflüge, meist in die nahe Umgebung.
Zweimal monatlich trifft sich die Basisgruppe, um Organisatorisches und die Verwaltung zu besprechen. Hier wird dann auch überlegt, wie die geplanten Aktivitäten organisiert werden können. Die Moderation (eine Art Vorsitz) der Gruppe wird im Wechsel von mehreren übernommen. Diese Aufgabe ist nicht sehr beliebt und verlangt immer ein wenig mehr Engagement als das übliche. Die Termine für die Treffen stehen fest, die Verantwortlichkeit für die Schlüsselgewalt über den Raum bei der AWO-Schürmannswiese, wo sich die Gruppe trifft, teilen sich wieder mehrere Personen.
Bei ZWAR haben sich über die Zeit viele Freundschaften entwickelt. Man trifft sich auch außerhalb der Gruppe, ein soziales Netzwerk ist entstanden.
Einen Mangel an Interessierten hat die Gruppe nicht, Männer sind aber deutlich in der Minderheit und deshalb „Neuzugänge“ immer gerne gesehen. Damit das nicht falsch verstanden wird:
Als Kontaktbörse versteht sich ZWAR nicht. Die Gruppe ist in den letzten Jahren gewachsen, der „harte Kern“ dagegen ist eher der gleiche geblieben. Neulinge sind jederzeit willkommen.
Wer sich also für das Programm interessiert, mehr über ZWAR wissen, oder Fotos von den Aktivitäten bestaunen möchte, schaut am besten nach unter:
Mich selbst hat ZWAR neugierig gemacht. Ich werde mich für die nächste Radtour anmelden und hier berichten, was wir erlebt haben.
Danke an meine Gesprächspartner*innen, die sich viel Zeit genommen haben für das Gespräch!
Susanne Barth