„Wir treten entschieden für das Versprechen ,Nie wieder‘ ein und erwarten, dass sich im Alltag alle dafür einsetzen.“

Der Seniorenbeirat hat in seiner öffentlichen Sitzung am 22.02.24 einstimmig beschlossen sich der Forderung der Landesseniorenvertretung anzuschließen. In der Pressemitteilung der LSV heißt es:

Die Landesseniorenvertretung Nordrhein-Westfalen (LSV NRW) fordert, dass Menschen in unserem Land angstfrei leben und vor rechtem Gedankengut und den daraus folgenden Angriffen beschützt sind.“ Der Vorstand der LSV begrüßt und unterstützt deshalb die derzeitigen Demonstrationen aller jener, die sich quer durch alle Generationen für die Demokratie und gegen jede menschenverachtende Haltung einsetzen. Der Vorsitzende Karl-Josef Büscher: „Wir treten entschieden für das Versprechen ,Nie wieder‘ ein und erwarten, dass sich im Alltag alle dafür einsetzen.“ Die Vertretung der älteren Menschen in NRW will allerdings jetzt von der Politik mehr sehen als nur das bisherige Lob für die Proteste. „Es müssen konkrete Handlungen folgen“, meint Büscher, um den beängstigenden „Remigrations-Fantasien“ aus rechten Kreisen etwas entgegenzusetzen. Maßnahmen gegen die voranschreitende soziale Spaltung der Gesellschaft gehören dazu. Auch dürfte etwa ganz praktisch an Integrations- und Sprachkursen sowie an politischer Bildung für die Demokratie nicht gespart werden. Zudem verdienten alle jene, die sich auch unabhängig von Parteimitgliedschaften für die Demokratie einsetzen, Einbezug und Unterstützung. „Die Landesseniorenvertretung ist der Demokratie verpflichtet, wir gründen uns auf Teilhabe von der Basis bis in die Spitze“, sagt Karl-Josef Büscher. Um den Bürgerinnen und Bürgern aber die Werte und unschätzbaren Vorteile der Staatsform Demokratie auch im Alltag erlebbar zu machen, müssten sie Teilhabe erfahren. Menschen müssen erleben, dass auf ihre Fragen und ihre Anliegen an die Politik schnellstens glaubwürdige Resonanz erfolgt. Politik sollte viel besser erklärt werden. Auch der Dienstleistungsgedanke in den Behörden sowie der Abbau überflüssiger und kleinkarierter Bürokratie sollten wesentlich stärker vorangetrieben werden. „Hier besteht akuter Handlungsbedarf“, weist die Landesseniorenvertretung auf drängende Probleme hin, die die Unzufriedenheit vieler Menschen wachsen ließen und sie in die Arme angeblicher „Alternativen“ treiben könnten oder bereits trieben. „Wir brauchen dafür einen schon einmal beschworenen ,Ruck‘ durch unser aller Land“. Dieser sollte nach Ansicht des LSV-Vorstands nicht mehr allzu lange auf sich warten lassen, um die Demokratie zu verteidigen.

Karl-Josef Büscher Vorsitzender

Martin Niemöller, ein deutscher evangelischer Theologe und führender Vertreter der Bekennenden Kirche, prägte ein berühmtes Zitat, das die Bedeutung von Solidarität und Widerstand gegen Unrecht verdeutlicht:

Als die Nazis die Kommunisten holten, habe ich geschwiegen; ich war ja kein Kommunist. Als sie die Sozialdemokraten einsperrten, habe ich geschwiegen; ich war ja kein Sozialdemokrat. Als sie die Gewerkschafter holten, habe ich nicht protestiert; ich war ja kein Gewerkschafter. Als sie die Juden holten, habe ich geschwiegen; ich war ja kein Jude. Als sie mich holten, gab es keinen mehr, der protestieren konnte.”

Dieses Zitat erinnert uns daran, dass wir uns nicht passiv verhalten sollten, wenn Unrecht geschieht. Es ist unsere Verantwortung, für Gerechtigkeit einzutreten und uns gegen Unterdrückung und Diskriminierung zu wehren.