Haben Sie am Freitag Abend die Fernsehsendung „Drei nach Neun“ gesehen? Es waren wieder interessante Gäste dabei. Tief beeindruckt war ich von Leah Weigand einer 26jährigen Gesundheits- und Krankenpflegerin, die derzeit in Marburg lebt. Sie tritt als Hobby-Poetin auf und spricht mit dem Poetry-Slam „Ungepflegt“ vielen aus der Seele.
Sehen und hören Sie selbst „Ungepflegt„
In der Talkshow erzählte Leah Weigand, die mittlerweile Medizin studiert darüber, was sie täglich im Krankenhaus übers Menschsein gelernt hat, aber auch über ihre Angst, dass die Menschlichkeit in der Gesellschaft abhanden kommt. Zurecht prangert sie die schlechten Bedingungen an, unter denen Pflegende aktuell arbeiten müssen. Sie schlug aber auch Maßnahmen vor, wie die Situation der Pflege verändert werden sollte. Besonders die Zeit und Arbeitsbedingungen müssen verbessert werden. Der Schichtdienst belastet den Körper, die Psyche, den Geist und ist familienfeindlich. Um den derzeitigen Personalmangel von 200T Pflegekräften auszugleichen, helfen keine Corona Zulagen oder das Klatschen von den Balkonen, es muss ausreichend Zeit gegeben werden, um die Patienten/Bewohner in Ruhe und ohne Hektik pflegen zu können. Auch sollte die Bezahlung angemessen angehoben werden, um den Pflegenden vom Gehalt einen ausreichenden Lebensstandard zu sichern und auch eine Familiengründung zu ermöglichen.
Text: N.Jandt
Foto:Caro Neuwirth