Die eine Zielgruppe für die Zeitvorsorge gibt es nicht. Zeitvorsorge ist für einige verschiedene Zielgruppen interessant. Das macht es natürlich schwieriger, mit der Öffentlichkeitsarbeit die richtigen Bürger*innen anzusprechen. Deshalb habe ich in den letzten Wochen eine Reihe Werbepostkarten entwickelt, die jede für sich eine bestimmte Zielgruppe auf etwas humorvoll provozierende Art ansprechen und neugierig machen soll:
Eine wichtige Zielgruppe sind
Ganz klar sind die Menschen, die nicht in ein dichtes soziales Netzwerk aus Verwandten, Freunden, Bekannten und Nachbarn eingebettet sind, zu der Gruppe, denen Einsamkeit droht. In dem Poster, das wir schon vor Jahren für die Zeitvorsorge entwickelt haben, ist dies auch als eine klare Zielgruppe benannt. Für diese Zielgruppe habe ich eine Werbepostkarte entwickelt, die denen, die Einsamkeit lieben, empfiehlt, die Karte nicht umzudrehen, wo man Informationen zur Zeitvorsorge anfordern kann. Weil aber niemand gerne einsam ist, besteht der Reiz, mal suf der Rückseite nachzusehen.
Eine weitere Werbepostkarte spricht die gleiche Zielgruppe auf eine ganz andere Art an, weil einem im Laufe des Lebens durch verschiedenste Ursachen die Menschen abhanden kommen können, mit denen man bisher fröhlich zusammen feiern konnte.
Eine weitere Zielgruppe sind die Menschen, die nicht sicher sein können, dass es ihnen in Zukunft immer gut gehen wird. Das ist eine sehr schwierige Zielgruppe, weil sie der Mensch, solange es ihm gut geht, glaubt, das das so bleiben wird. Die Kölner haben da den Spruch „Et hätt noch emmer joot jejange“. Das verhindert, dass sich die Menschen frühzeitig um gute Vorsorge bemühen. Und dies nicht nur fürs Alter, sondern auch für Schicksalsschläge, die z. B. durch Unfall, Krankheit oder den Verlust eines Lebensgefährten in jüngeren Jahren eintreten können.
Zu dieser Zielgruppe gehören auch Menschen, denen bislang alles zugeflogen ist, die das Leben quasi wie eine Aneinanderreihung von Geschenken genießen können. Aber wird das immer so weiter gehen? Auch diese Menschen verdrängen gerne das Thema Vorsorge.
Die meisten Menschen wollen heute noch solange wie möglich in ihrem angestammten Zuhause wohnen bleiben und nicht ins Heim müssen. Dies ist die zweite große Zielsetzung der Zeitvorsorge, den Menschen dies zu ermöglichen, indem die kleinen Hilfen, die das Leben im alten Zuhause ermöglichen und lebenswert erhalten, durch andere Mitglieder der Zeitvorsorge erbracht werden. Deshalb haben die meisten Menschen Angst davor, in ein Altenheim und dann in ein Pflegeheim zu müssen, weil sie die notwendigen Hilfeleistungen wie z. B. Einkaufen, mit dem Hund gassi gehen, zum Arzt oder zur Behörde gebracht werden, etc, nicht bezahlen können. Dazu kommt, dass die Heime oft gravierende Qualitätsmängel aufweisen, besonders die preigünstigen in privater Hand.
Eine wichtige Zielgruppe sind die Menschen, die ehrenamtliches Engagement zwar für sinnvoll halten, die sich aber für ein ‚Dankeschön‘ alleine ausgenutzt fühlen. Dazu gehört immerhin etwa jeder fünfte Deutsche. Mit den Zeitkonten in einer Zeitbank werden diese Menschen zusätzlich für freiwillige Hilfeleistungen motiviert, weil durch die Hilfe für andere gleichzeitig auch etwas für die eigene Zukunft getan wird nach dem Motto „helfe anderen und gleichzeitig dir selbst“. Deshalb ist die Zeitvorsorge weniger eine Konkurrenz für bestehende Formen selbstloser Hilfe, sondern vielmehr eine Ergänzung, die auch Vorsorge für sich selbst beinhaltet. Weil dadurch die Zahl der Ehrenamtlichen erhöht werden kann, habe ich noch eine weitere Werbepostkarte hierzu entwickelt.
Eine Slide-Show wurde erstellt, in der alle Werbepostkarten geszeigt werden. Diese wird gelegentlich als interne Werbung auf der Startseite gezeigt werden. Die gleichen Werbepostkarten gibt es für Facebook und andere online-Werbungen, in denen die letzte Zeile heißt: „Dann meiden Sie www.Vorsorge-mit-Zeit.de“.