Kinder im Krieg

Die Klasse 9b in der Schule am Hexbachtal arbeitete an dem Thema „Kinder im Krieg“ und hatte bei der Zeitzeugenbörse um einen Vortrag eines Zeitzeugens gebeten.

Ich bin Jahrgang 1926 und kann dazu natürlich eine Menge sagen.

Am Montag, den 23.03.2015 war es soweit, und ich wurde schon bei meiner Ankunft auf dem Schulhof von einem sehr höflichen Schüler freundlichst begrüßt.

Mein erster Eindruck war dann: Was für eine tolle Schule! Hell und sauber, mit Blumen an den Fenstern, verhältnismäßig jungem Lehrpersonal – wie glücklich können die jungen Menschen sein, dort zu lernen.

Nach einem kurzen Aufenthalt im Lehrerzimmer wurde ich dann ins Klassenzimmer geführt. Welch ein Unterschied zu meiner Schulzeit – keine starren Holzbänke und Pulte, an denen man mit gefalteten Händen saß! Die Stühle standen in der Runde, und so konnte auch jeder den anderen sehen.

Ich hatte die Stunde mit den Schülern nicht als fortlaufenden Vortrag geplant, sondern als Erzählstunde, und hatte darum gebeten, sich bei Fragen zum Thema direkt zu melden. Dann fällt einem unter Umständen so manches wieder ein, was im Gedächtnis schon verschüttet war.

Es war von Anfang an eine sehr lebendige Stunde – die Fragen sprudelten nur so aus ihnen heraus. „Konnten Sie denn im Krieg überhaupt auf die Straße gehen?“ –„Haben Sie Hitler auch einmal in echt gesehen? Oder sogar mit ihm gesprochen?“

Wahrscheinlich hätten wir uns noch lange unterhalten können, aber so eine Schulstunde geht schnell vorbei, wenn sie nicht langweilig ist.

Zwei nette Schülerinnen begleiteten mich später noch zur Straßenbahn und erzählten mir vertrauensvoll von ihren Familien und ihren Problemen.

Für mich war es ein sehr schöner Vormittag, weil ich das Gefühl hatte, die jungen Menschen erreicht zu haben.

Eva T. im April 2015

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