Bombenangriffe auf Essen

Foto: TheGuyCalledDennis

Ich wurde am 7. April 1938 in Essen geboren und habe als kleines Kind die schlimmen Bombenangriffe auf Essen bis Januar 1944 erlebt.

Als ich ca. 4/5 Jahre alt war (1942/1943) fing es mit dem Sirenengeheul an. Diese Geräusche konnte ich natürlich noch nicht einordnen und machten mich ängstlich. Die Bombenangriffe, die darauf folgten, habe ich zu Genüge erlebt. Am Sirenengeheul (mit Voralarm) konnte man erkennen, ob wir den Weg bis zum Bunker, der ca. 15 Minuten von unserer Wohnung entfernt war, d. h. von der Mülheimer Straße 123 bis zur Breslauer Straße/Ecke Kruppstraße, noch schaffen würden oder in den Luftschutzkeller (nur höchste Alarmstufe) mussten. Auch nachts wurden wir von den Bombenangriffen überrascht.

Weiterlesen

Läuse und Kopftücher

Im Schlackenberg selbst war eine unerträgliche Enge, weil immer mehr ausgebombte Leute Unterschlupf suchten. Die sanitären Zustände wurden immer unerträglicher und es gab große Probleme. Es brachen dauernd schlimme Krankheiten aus. Wir Kinder und auch viele Erwachsene hatten sowieso schon Läuse in den Haaren. An diese Zeit kann ich mich gut erinnern, denn ich hatte lange Zöpfe, und das Kämmen war jedes Mal sehr schmerzlich. Die Haare durften nicht so oft gewaschen werden, … 

Weiterlesen

Einmarsch der Amerikaner in Mülheim Ruhr

Dann kamen kurz darauf die Amerikaner nach Mülheim. Wir Kinder waren aufgeregt, weil die Eltern aufgeregt waren. – „Was passiert jetzt, wenn die jetzt kommen?“ – Und dann sind wir alle auf diesen Schlackenberg rauf, auf den grünen Weg, da wo heute die Metro steht. Es war ja herrlichstes Wetter! Und dann haben wir sie sternförmig auf Mülheim  zukommen sehen. Als sie näher die kamen, sind wir natürlich alle wieder runter, weil Panzer dabei waren. Das hat uns erschreckt, die vielen Soldaten, es waren ja Massen von Soldaten. Die kamen immer näher und wir sind dann alle rein nach Hause.

Weiterlesen

Die „Reise“ meines Lebens

P1040245Wegen der schlimmen Erfahrungen aus den Bombenangriffen auf unsere Heimatstadt Duisburg, insbesondere dem Dreifachangriff vom 14./15. Oktober 1944, der als schwerster Luftangriff, der jemals auf eine einzige Stadt bis dahin erfolgte, hatte sich unsere Mutter um eine Evakuierung in weniger luftgefährdete Gebiete bemüht. Meine älteste Schwester war dienstverpflichtet bei der Deutschen Kriegsmarine im heutigen Schleswig- Holstein, und meine zweitälteste Schwester befand sich damals mit 15 Jahren in der Kinderlandverschickung in Oberschlesien. Wir, meine Mutter und ich, wurden am 8. Januar 1945 zur Niederlausitz in den Raum Sorau, heute zu Polen gehörig, verschickt.

Weiterlesen