Ehrenamtliche Hilfeleistung in Siegen
Gegenseitige Hilfe bei einfachen Alltagsarbeiten ist in einer Dorfgemeinschaft selbstverständlich. Aber funktioniert das auch in einer Stadt wie Siegen?
Wir meinen der Bedarf ist vorhanden und zahlreiche Menschen (Ältere, Behinderte, Bedürftige) sind auf unkonventionelle, ehrenamtliche Hilfe angewiesen.
Ein Stuhl ist aus dem Leim gegangen, die Dichtung im Wasserhahn marode oder die Glühbirne durchgebrannt. Das Regal wackelt, die Türe klemmt oder das Bild muss an die Wand.
Einfache Alltagsarbeiten, die viele im Nu erledigt haben, stellen oft ältere und behinderte Menschen vor große Probleme.
Für viele, die in wirtschaftliche Not geraten sind, spielt auch Geld eine große Rolle, so dass sie selbst solche einfachen Arbeiten nicht bezahlen können.
Auf der anderen Seite gibt es in einer Stadt wie Siegen auch ein Potential an geschickten, handwerklich begabten Menschen, die anderen unkonventionell und ehrenamtlich helfen wollen. Das Heinzelwerk Siegen führt beide Gruppen zusammen.
Welche Arbeiten macht das Heinzelwerk?
Es werden einfache Tätigkeiten im Sinne einer Nachbarschaftshilfe durchgeführt. Zum Beispiel: Türscharnier ölen, Schublade richten, Stuhlbein befestigen, Bild aufhängen, Wasserhahn dichten, Glühbirne auswechseln, Regal befestigen, Schriftwechsel führen.
Umfangreichere Arbeiten wie beispielsweise Malerarbeiten, das Verlegen von Teppichböden oder Laminat sowie Arbeiten an fest installierten Gas-, Wasser- oder Elektroleitungen sind ausgeschlossen.
Das Heinzelwerk Siegen will den lokalen Betrieben keine Konkurrenz machen.
Die Ehrenamtlichen sehen ihren Einsatz als „Nachbarschaftshilfe“. Und sind sie selbst mit ihrem Latein am Ende, beraten und unterstützen sie beim Gespräch hin zu den professionellen Handwerkern.
Organisation
In einer Stadt muss eine solche Hilfe naturgemäß anders organisiert sein als auf dem Dorf. Während dort noch die einfache Mund zu Mund-Propaganda ausreicht, ist in der Stadt eine feste Anlaufstelle notwendig.
In Siegen ist dies die „Fachstelle Leben im Alter“. Über das Geschäftszimmer Beiräte und Beauftragtestelle [0271] 404-2202 nimmt die Hilfeanfragen an und leitet diese an die Heinzelwerker weiter.
Jeden Donnerstag ist das Büro der Heinzelwerker sowie die Werkstatt von 14.30 – 16.30 Uhr im Haus Herbstzeitlos geöffnet.
Gerne können Sie mit Ihrem Anliegen dort vorbeikommen oder rufen unter:
0271- 38 786 162 an. Sie können aber auch eine Mail senden an
heinzelwerk-siegen@gmx.de.
Jeder Heinzelwerker führt dann die Arbeiten durch, die seinen technischen Fähigkeiten entsprechen.
Wer arbeitet mit im Heinzelwerk?
Im Heinzelwerk arbeiten Damen und Herren mit, die Spaß an einfachen, handwerklichen Arbeiten haben und einen Teil ihrer freien Zeit in diese dringend benötigte Hilfe investieren wollen.
Das Spektrum der Mitwirkenden reicht dabei von jungen Leuten, die mitten im Berufsleben stehen bis hin zum pensionierten Handwerker, der auch im Ruhestand noch mit seiner Fachkompetenz und Erfahrung helfen will.
Neben den eigentlichen Arbeiten ist aber der Sozialkontakt zu den Hilfesuchenden wichtig. Oft gibt es nach getaner Arbeit noch Zeit für ein gutes Gespräch.
Die Heinzelwerker treffen sich einmal im Monat um sich über anstehende Arbeiten und die gesammelten Erfahrungen auszutauschen.
Im Haus Herbstzeitlos in der Marienborner Straße 151 steht außerdem eine Werkstatt zur Verfügung, die für notwendige Arbeiten unterstützend in Anspruch genommen werden kann.
Website mit mehr Informationen:
Treffpunkt der Heinzelwerker:
Die Heinzelwerker/innen treffen sich an jedem 3. Dienstag im Monat um 15.00 Uhr im Haus Herbstzeitlos, Marienborner Str. 151 (Neue Helfer/innen sind gerne willkommen!)