01.10.2016 | 09:44 Uhr | Michael Rupp | PC●WELT
Links teilweise angepasst von Rolf Mohr – KaLi 50plus
Ob Neuinstallation, Upgrade oder bereits genutztes System: Mit diesem Einstellungs-Check passen Sie die Grundeinstellungen von Windows 10 an und optimieren wichtige Parameter für mehr Bedienkomfort.
Windows-Startmenü ohne Kacheln
In Windows 10 können Sie zwischen einem Startmenü mit oder ohne Kacheln wählen, ohne dass Sie dazu ein Tool wie Classic Shell verwenden müssen. Allerdings hat Microsoft keinen Schalter eingebaut, um alle Startmenükacheln auf einmal auszublenden und zu einer kachellosen Menüvariante zu wechseln. Stattdessen müssen Sie die einzelnen Kacheln im Startmenü selbst deaktivieren. Dazu klicken Sie die Kacheln nacheinander mit der rechten Maustaste an und wählen „Von Start lösen“. Haben Sie sämtliche Kacheln entfernt, können Sie das Startmenü vom rechten Rand schmaler ziehen, bis nur noch die Menüleiste übrig bleibt. Um die Kacheln wieder einzublenden, klicken Sie im Startmenü mit der rechten Maustaste auf ein Programm und wählen „An Start anheften“.
- Individuelles Startmenü für Windows 10
Einige Einstellungen zum Startmenü in Windows 10 finden sich gut verborgen in der Einstellungen-App unter „Personalisierung -> Start“. Hier legen Sie mit dem Schalter ganz oben fest, ob Windows häufig genutzte Programme im Startmenü zuoberst anzeigen soll, damit diese schnell erreichbar sind. Auch die Anzeige der zuletzt hinzugefügten Programme können Sie steuern. Die Option „Menü Start im Vollbildmodus verwenden“ ist bei Tablets standardmäßig aktiviert und sollte auf Desktop-PCs und herkömmlichen Notebooks deaktiviert bleiben. Mit dem Schalter „Zuletzt geöffnete Elemente in Sprunglisten im Menü Start oder auf der Taskleiste anzeigen“ können Sie verhindern, dass Windows 10 einen Verlauf der von Ihnen aufgerufenen Programme, Dateien, Ordner und Websites speichert und in den Sprunglisten des Startmenüs und der Taskleiste anzeigt.
Update-Zwang für Treiber abschalten
Zu Microsofts Update-Politik in Windows 10 gehört es, dass neben System-Updates standardmäßig auch Gerätetreiber automatisch am monatlichen Patch Day heruntergeladen und installiert werden. Das zwangsweise Einspielen von Treibern kann allerdings nach hinten losgehen und für den Nutzer unangenehme Folgen haben, wenn Windows zum Beispiel einen defekten Treiber ausliefert und das System in Folge nicht mehr startet oder in eine Endlos-Bootschleife gerät. Auch ist ein neuerer Treiber nicht immer die beste Wahl, etwa dann, wenn man bewusst inoffizielle Treiber oder gepatchte Treiberversionen zur Unterstützung alter Hardware einsetzt.
Um zu verhindern, dass Windows ohne Ihr Zutun Treiber ersetzt, geben Sie ins Suchfeld auf der Taskleiste „Erweiterte Systemeinstellungen“ ein und klicken auf den ersten Treffer. Im neuen Fenster klicken Sie erst auf das Register „Hardware“, dann auf „Geräteinstallationseinstellungen“ und aktivieren „Nein, zu installierende Treiber selbst auswählen“. Nun werden weitere Optionen sichtbar. Wählen Sie „Nie Treibersoftware von Windows Update installieren“, und deaktivieren Sie außerdem „Automatisch Geräte-App und Informationen vom Gerätehersteller abrufen“. Damit bleibt es Ihnen überlassen, ob und welche Gerätetreiber Sie installieren.
- Standardprogramme definieren
In Windows 10 sind alle Standardaufgaben mit den integrierten Windows-10-Anwendungen verknüpft. Arbeiten Sie mit anderen Programmen, etwa Firefox oder Google Chrome zum Surfen im Netz, Xnview oder Irfan View zum Betrachten von Fotos und VLC für die Wiedergaben von Videos, können Sie die Standard-Apps über die Einstellungen-App anpassen. Dazu rufen Sie „System -> Standard-Apps“ auf. Oben sehen Sie die von Microsoft vorgegebenen Anwendungen für Kalender, Mails, Karten, Musikplayer, Bildanzeige, Videoplayer und Webbrowser. Allerdings bietet Windows 10 hier nicht alle installierten Anwendungen zur Auswahl an. Scrollen Sie nach unten und klicken Sie auf „Standardeinstellungen nach App festlegen“. Damit rufen Sie die Systemsteuerung auf. Markieren Sie links ein Programm und gehen Sie rechts auf „Dieses Programm als Standard festlegen“, damit alle normalerweise mit der betreffenden Software verknüpfte Dateitypen darin geöffnet werden. Wenn Sie stattdessen „Standards für dieses Programm auswählen“ anklicken, können Sie individuell festlegen, welche Dateitypen Windows im betreffenden Programm öffnen soll.
Ordner und Dateien festpinnen
In Windows 10 ersetzt der neue Schnellzugriff die bisherigen Favoriten und erlaubt ein direktes Anspringen oft benötigter und der zuletzt verwendeten Ordner und Dateien. Den Schnellzugriff erreichen Sie im Windows-Explorer links oben in der Seitenleiste. Soll ein Ordner oder eine Datei im Schnellzugriff angezeigt werden, klicken Sie Ihre Auswahl mit der rechten Maustaste an und gehen auf „An Schnellzugriff anheften“. Wenn Sie das Objekt nicht mehr benötigen, können Sie es per Rechtsklick und „Aus Schnellzugriff entfernen“ wieder lösen. Ordner und Dateien, die Sie auf diese Weise aus dem Schnellzugriff nehmen, erscheinen dort künftig auch bei häufiger Nutzung nicht mehr – praktisch, wenn Sie verhindern wollen, dass Mitbenutzer leicht die zuletzt verwendeten Dateien einsehen können.
- Windows-Leistungsindex zurückholen
Die Leistungsindex-Funktion zur grafischen Anzeige der Rechenleistung mit den für Windows relevanten Faktoren hat Microsoft beim Upgrade auf Windows 10 gestrichen. Das kostenlose ExperienceIndexOK kann den bisherigen Windows-Leistungsindex auslesen und auch eine Neuberechnung des Indexwerts initiieren. Optisch ist das Programm an die Experience-Index-Darstellung in Windows 7 angelehnt, dementsprechend findet sich die „Neuberechnen“-Schaltfläche direkt unter dem Zahlenwert der Gesamtberechnung.
Einstellungen-App vs. SystemsteuerungZwar hat Microsoft die Einstellungen-App in Windows 10 mit vielen neuen Optionen ausgestattet, allerdings sind zahlreiche Einstellungen weiterhin nur über die aus früheren Windows-Versionen bekannte Systemsteuerung möglich, die Sie mit einem Rechtsklick auf den Startmenü-Button und „Systemsteuerung“ öffnen. Sie ist damit noch immer Kontrollzentrum und umfangreiche Schaltzentrale zum Konfigurieren und Individualisieren des Betriebssystems. Wie bei früheren Windows-Versionen sind sämtliche Einstellungsfunktionen übersichtlich in Rubriken gruppiert. Oben rechts gibt es ein Suchfeld, sodass sich das gewünschte Modul schnell finden lässt. In der Voreinstellung ist die Systemsteuerung in Kategorien unterteilt. Daneben gibt es auch in Windows 10 die klassische Ansicht der Systemsteuerung aus Windows XP. Um zur klassischen Variante zu wechseln, stellen Sie im Ausklappfeld „Anzeige“ anstelle von „Kategorie“ die Option „Große Symbole“ oder „Kleine Symbole“ ein. |
Systemeinstellungen zentralisieren
Trotz der Einstellungen-App hat Windows 10 die Systemsteuerung aus früheren Windows-Versionen geerbt, auch wenn sie nur noch selten zum Einsatz kommt. In Windows 10 übernommen wurde auch die Möglichkeit, sämtliche Systemsteuerungsbefehle in Listenform anzuzeigen und dadurch eine andere Ansicht aller Funktionen der Systemsteuerung zu erhalten. Das kann zwischendurch helfen, wenn Sie eine bestimmte Funktion in der Systemsteuerung nicht mehr finden.
Führen Sie auf einer freien Fläche auf dem Desktop einen Rechtsklick aus, und legen Sie via Kontextmenü einen neuen Ordner an. Den Ordner benennen Sie nun exakt so wie nachfolgend angegeben:
Zentraleinstellungen.{ED7BA470-8E54-465E-825C-99712043E01C} |
Drücken Sie zur Bestätigung die Eingabetaste. Das Ordnersymbol wird nun zur Zentralsteuerungsverknüpfung. Klicken Sie das neue Symbol doppelt an, um eine Gesamtansicht der Systemsteuerung zu öffnen. Hier können Sie nun durch die einzelnen Kategorien navigieren und Einträge mit den Pfeilsymbolen zu-und aufklappen. Mit der Suchlupe oben springen Sie einzelne Einstellungsfunktionen über Stichwörter schnell an.
Sperrbildschirm optimieren
Windows 10 kann den Anmelde-und Sperrbildschirm mit Informationen und Statusmeldungen aufpeppen – das ist vor allem auf Notebooks mit Touchscreen und Tablets praktisch, denn sie lassen sich nur mit einem Touchmonitor vernünftig bedienen. Welche Inhalte auf dem Sperrbildschirm erscheinen, legen Sie in der Einstellungen-App unter „Personalisierung -> Sperrbildschirm“ fest. In den Abschnitten „Apps zur Anzeige ausführlicher Statusinfos auswählen“ und „Apps zur Anzeige kurzer Statusinfos auswählen“ stellen Sie ein, welche Programme die Inhalte liefern sollen.
Auch als digitalen Bilderrahmen können Sie den Sperrbildschirm einsetzen und so für Abwechslung beim Systemstart sorgen. Dazu aktivieren Sie unter „Hintergrund“ die Option „Diashow“ und wählen mit „Ordner hinzufügen“ die gewünschten Fotos aus.
- Onedrive konfigurieren
Wenn Sie sich in Windows 10 mit einem Microsoft-Konto anmelden, können Sie Daten auch in Ihrem Onedrive-Speicher ablegen. Um zu verhindern, dass Windows 10 Onedrive startet, klicken Sie auf das Onedrive-Icon im Infobereich der Taskleiste, gehen auf „Einstellungen“ und entfernen das Häkchen vor „OneDrive beim Anmelden bei Windows automatisch starten“. Direkt darunter befindet sich der Schalter „OneDrive zum Abrufen meiner Dateien auf diesem PC verwenden“ für den Remote-Dateizugriff über Onedrive. Setzen Sie das Häkchen, wenn Sie über www.onedrive.com auf die lokal gespeicherten Dateien Ihres Rechners zugreifen möchten. Auf der Registerkarte „Ordner wählen“ entscheiden Sie zwischen einer vollständigen oder selektiven Synchronisation des Onedrive-Ordners Ihres PCs mit dem Onlinespeicher.
Onedrive-Ordner: Den Speicherpfad für Onedrive auf Ihrem PC ändern Sie auf der Registerkarte „Einstellungen“ mit „Verknüpfung von OneDrive aufheben“. Gehen Sie dann auf „Starten“, melden Sie sich mit Ihrem Microsoft-Konto an und legen Sie mit „Ändern“ den gewünschten Ordner für Onedrive fest.
Online-Einstellungen: Mit einem Rechtsklick auf das Onedrive-Icon in der Taskleiste und „Zu OneDrive.com wechseln“ können Sie die Einstellungen fürs automatische Taggen hochgeladener Dateien anpassen.
- Benachrichtigungen in Windows anpassen
Im Info-Center auf der rechten Seite des Windows-10-Desktops laufen System-und Software-Benachrichtigungen zusammen. Das zugehörige Icon neben der Windows-Uhr signalisiert, ob neue Meldungen bereitstehen – in diesem Fall erscheint das Rechteck weiß ausgefüllt. Die korrespondierenden Einstellungen finden Sie in der Einstellungen-App unter „System -> Benachrichtigungen und Aktionen“. Hier legen Sie fest, ob Benachrichtigungen erlaubt sind, welche Anwendungen Mitteilungen anzeigen dürfen und ob diese auch auf dem Sperrbildschirm erscheinen. Außerdem können Sie verhindern, dass Windows auch Tipps unter die Mitteilungen mischt oder Erinnerungen und Skype-Anrufe in der Benachrichtigungsleiste anzeigt, und Apps, die durch häufige Meldungen nerven, sperren.
Ganz oben im Konfigurationsdialog legen Sie bei „Schnelle Aktionen“ fest, welche Schnelleinstellungen im Info-Center erscheinen sollen, wenn Sie das Icon des Info-Fensters am rechten Rand der Taskleiste anklicken.
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