- Juli 2018 |
Von Achim Wagenknecht, Freeware & Open Source, News & Trends, Linux, OpenOffice, Picasa, GIMP, Multimedia …
Wer der Datenkrake entkommen will, muss etwas Aufwand treiben. Möglich ist es aber allemal.
Android / Deutsch / Open Source. Sie wollen Ihr Smartphone benutzen, ohne dass Google dabei irgendwelche Daten von Ihnen bekommt? Das ist nicht ganz einfach, aber machbar. Bevor Sie damit loslegen, legen Sie zuallererst eine komplette Sicherungskopie aller Daten an, die sich auf dem Handy befinden. Die werden nämlich gelöscht. Wirklich: Diese Sicherungskopie ist besonders wichtig, denn Ihre Daten werden nicht nur vielleicht gelöscht, sondern mit Sicherheit. Und ich muss noch eine Warnung vorausschicken: Es kann im Folgenden sogar passieren, dass das Handy komplett unbrauchbar wird! Das ist mir zwar noch nie passiert, aber manchmal war ich knapp davor. Und sollte so ein Totalschaden eintreten, ist er in der Regel nicht von der Garantie gedeckt.
Sie wollen es trotzdem wagen? OK. Sie sind gewarnt. Wenn die Sicherungskopie fertig ist, verschaffen Sie sich Root-Zugang zu Ihrem Handy. Wie das geht, ist von Modell zu Modell unterschiedlich. Es gibt Handys, die sich für solche Experimente besonders gut eignen, zum Beispiel das Nexus 5.
Sobald Sie Root-Zugang haben, ersetzen Sie das Standard-Android durch ein so genanntes Custom ROM, also eine alternative Android-Version. Manche davon, wie zum Beispiel MaruOS, haben gar keine Google Apps, bei anderen können Sie die Google Apps einfach weglassen. Suchen Sie sich ein Custom-ROM aus, dass zu Ihrem Handy passt, und laden Sie es herunter.
Außerdem muss auf Ihrem Handy ein Boot-Menü und ein Recovery-Programm installiert sein. Das Bootmenü klinkt sich in den Startvorgang von Android ein. Sie aktivieren es, indem Sie während des Starts bestimmte Tasten drücken. Meist müssen Sie die An-aus-Taste und die Leiser-Taste gleichzeitig drücken und ein paar Sekunden halten. Mit Hilfe des Recovery-Programms installieren Sie dann das Custom-ROM im Systembereich Ihres Handys. Dieser Bereich ist nur auf diese Weise zugänglich.
Wie komme ich jetzt an Apps?
Wenn das erledigt ist, haben Sie Android, aber keinen Play Store. Wie kommen Sie jetzt an Apps? Zunächst müssen Sie sicherstellen, dass Sie überhaupt Apps installieren dürfen. Dazu schalten Sie in den Einstellungen die Installation von Apps mit „Unbekannter Herkunft“ frei.
Jetzt rufen Sie auf dem Handy die Seite „f-droid.org“ auf. Von dieser Seite können Sie jede Menge quelloffene Apps herunterladen. Als erstes laden Sie das Installationsprogramm von F-Droid selbst herunter, indem Sie auf „Download F-Droid“ tippen.
Damit wird eine APK-Datei geladen. APK ist das Format von Installationsdateien auf Android-Geräten. Starten Sie die APK-Datei. Damit wird F-Droid installiert.
Anschließend starten Sie die F-Droid-App. Es handelt sich um ein Software-Center ganz ähnlich wie der Play Store, aber nur mit Open Source.
Aus F-Droid installieren Sie als nächstes „Yalp“. Mit Hilfe dieser App können Sie auf den Google Play Store zugreifen, ohne dort einen Zugang zu besitzen. Auf diese Weise kommen Sie an Apps, die es nur dort gibt. Ausgeschlossen sind nur kostenpflichtige Apps.
Google Maps ersetzen Sie durch „OSMAnd“. Dieses quelloffene Navi-Programm arbeitet mit offline-Karten, die auf dem Handy gespeichert werden. Denken Sie also daran, die Karten Ihres Zielgebiets zu laden, wenn Sie verreisen!
Wenn Sie Kontakte und Termine mit einer Cloud abgleichen möchten, installieren Sie „DAVDroid“ und melden sich damit bei einem NextCloud-Server an. Diesen Server können Sie sogar selbst betreiben! Sie können aber auch auf einen öffentlichen Nextcloud-Service zurückgreifen.
Sobald Sie ein Nextcloud-Konto haben, können Sie dort auch Fotos und Dateien von Ihrem Handy sichern. Das erledigen Sie mit der Nextcloud-App.
Jetzt haben Sie ein Handy, auf das die Datenkrake Google keinen Zugriff mehr hat!
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