Wehrhaftes Wanne und trutziges Herne… das Haus Dorneburg.
Wie bei unserem Bericht über das Haus Crange bereits versprochen, so wollen wir jetzt ein weiteres Mal eintauchen in die wehrhafte Geschichte unserer Stadt.
Diesmal wenden wir uns dem ehemaligen Rittergut Haus Dorneburg zu. Das ehemalige Rittergut Haus Dorneburg, kurz auch nur Dorneburg genannt, war eine Wasserburg am Dorneburger Bach mit großen Besitzungen im Herner Stadtteil Eickel und einigen benachbarten Bauerschaften.
Leider ist von dem Haus heute nichts mehr übrig, was man sich vor Ort anschauen könnte. Selbst die von der Stadt aufgestellte Infotafel fiel 2008 dem Vandalismus zum Opfer. Gestanden hat das Haus in dem Karree zwischen Dorneburger Straße, Auf der Dorneburg und Königsstraße.
Eine erstmalige Erwähnung der Familie findet man 1243 mit Conrad von der Dorneburg. Dieser soll wohl schon in einer von Wällen und Wassergräben umgebenen Wehranlage residiert haben.
In wie weit dies schon etwas mit dem späteren Adelssitz zu tun hatte ist leider nicht belegt. Der nächste belegbare Träger des Namens wird 1322 erwähnt, da er das Schloß der Strünkedes in Brand gesteckt hatte. Dieser Rutger von Dorneburg gab sich 1345 den Beinamen Aschebrock.
Zu dieser Zeit wurde Bochum noch von Eickel aus regiert, bzw. verwaltet, da Rutger auch oberster Amtmann (Drost oder Truchsess) von Bochum war.
Mitte des 15. Jahrhunderts erfolgte dann ein Erbwechsel auf die Familie von Loe. Diese führte das Haus unter dem Namen „von Loe zur Dorneburg“ bis 1669. In diesem Jahr heiratete Elisabeth Klara von Loe den Conrad von Strünkede, womit das Haus in den Besitz der Familie Strünkede überging.
Conrad schaffte es durch geschicktes Taktieren und Verhandeln seinen Besitz und Land beträchtlich zu vermehren und zu erweitern. Für das Haus Dorneburg bedeutete dies die Eingliederung des Gutes Gosewinkel. Nach dem Tod Conrads ging das Haus an seinen Sohn Karl, der die Burg in den Konkurs führte.
So musste 1745 das Haus Dorneburg versteigert werden. Von nun an ging das Haus, bis zu seinem endgültigen Ende, durch die Hände verschiedener Kaufleute, Bauern und Gesellschaften.
Im Jahr 1844 brannte die ursprüngliche Burg nieder und das Haus wurde im klassizistischen Stil wieder aufgebaut. Um 1900 wurden die Räumlichkeiten noch als Gaststätte genutzt.
Während des ersten Weltkrieges richtete die Zeche Shamrock auf dem Gelände der Dorneburg ein Kriegsgefangenenlager ein. In den Jahren 1942 und 1943 wurde das Haus, im Verlauf des zweiten Weltkrieges, mehrfach von Bomben schwer getroffen.
In der Nachkriegszeit wurde die Ruine von 1951 bis 1955 abgetragen und im Anschluss die, heute noch bestehende, Siedlung Auf der Dorneburg erbaut.
Heute erinnern nur noch diverse Straßennamen, wie Dorneburger Straße, Aschebrock, Auf der Dorneburg und Im Gosewinkel, an das ehemals stolze Rittergut.
Bericht aus der hauseigenen Zeitung des DRK Herne-Wanne-Eickel
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