Durch Eis und Schnee

Nicht nur der Weihnachtsmann ist im Winter mit dem Schlitten unterwegs: In alten Zeiten wurde auch die Post auf Kufen transportiert. Oft unter sehr abenteuerlichen Bedingungen. Lange sicherten Kutschen den Transport von Fahrgästen und Post. Wenn aber eine Schneeschicht dicker und dicker das Land bedeckte, kamen die Postschlitten zum Einsatz.

Mitte des 19. Jahrhunderts verkehrten im Winter auf den schweizerischen Alpenpässen einspännige Pferdepostschlitten, wie zum Beispiel auf dem Gotthardpass. Diese Postschlitten waren unverzichtbar. Zwei Personen, mit dicken Wolldecken und kohlenbeheizten Fußwärmern vor der Kälte geschützt, konnten mitfahren. Diese Reisen waren wahrlich kein Zuckerschlecken. Ständig bestand die Gefahr durch Lawinenabgänge und der Schlitten konnte nur gebremst werden, indem eine Kette unter die Kufen geworfen wurde. Die Gotthardpost endete erst 1911.

Im dünnbesiedelten Alaska wäre ohne Schlitten der Posttransport kaum möglich gewesen. Entlang des Yukon River versorgte im 19. Jahrhundert eine Schlittenhundepost die Goldgräbersiedlungen. Die Bedingungen waren extrem. Ein Gespann mit sechs bis acht Tieren zog eine Last von 200 bis 300 Kilogramm pro Tag. Selbst bei Minus 50° C rund 60 Kilometer weit. Die so beförderte Schlittenpost war sehr interessant. Sie trug Stempel für den Abgang-, Übergang- und der Ankunft. Auch Rentiere haben sich in schneereichen Gebieten als Zugtiere bewährt. Insbesondere in Russland und Nordskandinavien trotzten sie der eisigen Kälte.

Die Vorstellung, dass die kleinen Hirsche den Schlitten des Weihnachtsmannes ziehen, stammt aus den USA. Im Jahre 1868 erschien dort in einem Magazin die wohl erste Zeichnung des berühmten Rentiergespanns.

E.Krause
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