Leben und Wohnen im Quartier
Frau Sabine Bonk , Quartiersentwicklerin Röhlinghausen, berichtet.
Das Quartier in Röhlinghausen ist ein sehr altes Quartier, es existiert bereits seit 22 Jahren. Der Stadtteil war durch den Bergbau geprägt.
1995 eröffnete das DRK auf dem Gelände der ehemaligen Zeche Königsgrube das gleichnamige Altenhilfezentrum. Es etablierten sich Gruppenangebote und Aktivitäten, das Beratungsangebot wurde ausgeweitet, ein Mittagstisch eingerichtet. Selbsthilfegruppen fanden ein Zuhause, ehrenamtliche Unterstützer konnten gefunden werden. Wir können auf eine gute Infra- sowie Angebotsstruktur zurückgreifen. Eine Umfrage unter den über 60 Jahre alten Bewohnern hatte vielschichtige Ergebnisse. Ein großes Problem ist die eingeschränkte Mobilität.
„Ich kann nicht selbständig einkaufen,
kann mich nicht mit Freundinnen treffen.
Ich bin an das Haus gebunden.“
Nun bieten wir einen begleitenden Fahrdienst an, der es den Bewohnern im Quartier ermöglicht, Kontakte zu Familien und Freunden wahrzunehmen, Einkäufe und Arztbesuche zu erledigen, sowie Kulturelle- oder Sportveranstaltungen zu besuchen.
Ein Auto mit der Möglichkeit, Rollstühle zu befördern, steht zur Verfügung.
Das zweite große Problem ist eine wachsende Unsicherheit. Aussagen wie diese sind ein Thema:
„Ich habe Angst, durch den Park zu gehen.“
„Ich verstehe nicht, wie sich alles ändert, es geht so schnell.“
Hier ist sehr individuelle Arbeit notwendig, Kontakte herstellen und vertiefen, Vertrauen stabilisieren und Zusammenhalt erzeugen. Unser Augenmerk liegt im Moment sehr deutlich auf dieser Aufgabe. Unterstützt werden wir u.a. von einer Gruppe junger Leute, welche die neuen Medien erklären. Dazu gehört die Beantwortung von Fragen wie zum Beispiel:
- Wie richte ich ein Adressbuch in mein Mobiltelefon ein?
- Wie kann ich mein Handytelefon aufladen?
- Wie kann ich einen Notruf tätigen?
- Gibt es ein Notrufknopf?
Die Neugier steht immer an erster Stelle eines Problems, das gelöst werden will.
Zitat von Gallileo Gallilei
Der Beitrag ist aus dem „Königsgruber Boten“ entnommen.
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