Bombenangriffe auf Essen

Foto: TheGuyCalledDennis

Ich wurde am 7. April 1938 in Essen geboren und habe als kleines Kind die schlimmen Bombenangriffe auf Essen bis Januar 1944 erlebt.

Als ich ca. 4/5 Jahre alt war (1942/1943) fing es mit dem Sirenengeheul an. Diese Geräusche konnte ich natürlich noch nicht einordnen und machten mich ängstlich. Die Bombenangriffe, die darauf folgten, habe ich zu Genüge erlebt. Am Sirenengeheul (mit Voralarm) konnte man erkennen, ob wir den Weg bis zum Bunker, der ca. 15 Minuten von unserer Wohnung entfernt war, d. h. von der Mülheimer Straße 123 bis zur Breslauer Straße/Ecke Kruppstraße, noch schaffen würden oder in den Luftschutzkeller (nur höchste Alarmstufe) mussten. Auch nachts wurden wir von den Bombenangriffen überrascht.

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Schule im Hexbachtal

C. Goller_Koffer_bAm 23. März 2015, 10:25 Uhr, hatte ich mal wieder einen Einsatz in einer Schulklasse, und zwar in der Schule am Hexbachtal in Mülheim-Dümpten. Es war die Klasse 9 a, das Thema war Kindheit im Krieg. Ich erhielt im Vorfeld einige Texte, damit ich über den Verlauf des vorangegangenen Unterrichts informiert wurde. So konnte ich mich dann vorbereiten. Etwas aufgeregt war ich trotzdem, ob auch alles richtig verläuft.

Um 10.00 Uhr betrat ich also die Schule und wurde im Sekretariat von Frau Wölk empfangen. Sie führte mich zum Lehrerzimmer und machte mich mit Frau Breil-Lahma bekannt. Aber ich stellte fest, dass ich sie schon kannte. Ich hatte in dieser Schule von 2008 bis 2011 schon einigen Schülern Deutsch-Förderung gegeben, darunter auch einigen aus ihrer Klasse.

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Meine Kindheit und Zeit in der Hitlerjugend

Meine frühe Kindheit war nicht aufregend. Meine Eltern waren nicht reich, aber auch nicht arm. Wir lebten wie fast alle anderen Familien recht bescheiden. Es reichte, um satt zu werden, die Miete zu bezahlen und hin und wieder etwas Neues zum Anziehen zu kaufen. Ich freute mich Weihnachten über ein kleines Blechspielzeug und vielleicht noch über ein paar neue Schuhe, die die ersten Monate nur Sonntags getragen wurden.

Im Frühjahr und Sommer liefen wir Kinder nur barfuß im Freien herum. Die Straße war unser Spielplatz. Man konnte in den 30er Jahren unbekümmert auf der Straße spielen. Autos waren selten, und wenn eins kam, so hörte man es schon von Weitem. Ein Bierwagen mit Vollgummireifen auf Kopfsteinpflaster war unüberhörbar. Unsere Spiele

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Mit 4 im Luftschutzbunker in Essen

In meinem „Koffer der Erinnerungen“ ist auch ein kleines Bild, das ich mal für meine Mutter gemalt habe, als ich ca. 7 Jahre alt war und bei meinen Pflegeeltern auf dem Land lebte. Zu der Zeit sah ich meine Mutter selten, denn sie konnte aus dem bombadierten Ruhrgebiet nur einmal im Monat kommen. Auf dem … Weiterlesen

Flüchtlingskinder waren meine Freundinnen

Wir schrieben das Jahr 1944, mitten im 2. Weltkrieg. Die Bombenangriffe auf Essen fielen in immer kürzeren Zeitabständen, da brachten mich meine Eltern, weil ich ständig erkältet war und oft Mandelentzündungen hatte, zu Pflegeeltern nach Schoningen im Solling am Harz.

In dem Dorf gab es Gott sei Dank kein Hin-und-her-Gezerre mehr zwischen Kinderbett, Bunker oder Luftschutzkeller. Meine Mutter sah ich allerdings nur noch für einige Tage im Monat und meinen Vater nur einmal im Jahr, wenn er Urlaub hatte. Aber meine Pflegeeltern waren gut zu mir, da hatte ich Glück.

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ZZ Einsatz Hauptschule am Hexbachtal / Mülheim Ruhr

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Am 20. und 23. März 2015 war ich eingeladen vor den 9. Klassen der Hauptschule am Hexbachtal  über meine Kinder-und Jugendzeit während der  Zeit des Nationalsozialismus zu berichten.

Ich war an beiden Tagen angenehm überrascht über die Aufmerksamkeit der Schülerinnen und Schüler. Mein Erscheinen war von den jeweiligen Klassenlehrern Frau Wölk

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Presse

WAZ vom 12.12.2014: Verschleppt im Alter von 15 Jahren Ruby Tuesday, 20.08.2014: Zeuge meiner Zeit   WAZ vom 06.01.2014: Viele Erinnerungen im Gepäck  Alt? na und! (Mülheimer-Senioren-Zeitschrift seit 1989), Ausgabe 92/2914, S. 6: Als Zeitzeugin unterwegs WAZ vom 25.02.2013: Geschichten im Gepäck  Forum-Seniorenarbeit, 17.07.2013: Gegensätze überwinden und sich einfach mal einlassen Netzwerk-Rundbrief LokOG_1. Ausgabe_Februar 2013, S. … Weiterlesen

Zeitzeuge für ein russisches Filmprojekt

Durch Zusammenarbeit mit der Zeitzeugenbörse Berlin vereinbarte das russische Fernsehen einen Interview- und Aufnahmetermin des russischen Kultursenders TV-Kultura mit der Zeitzeugenbörse Mülheim/Ruhr zum 11.12.2014. Aus russischen Archiven über den Zweiten Weltkrieg machte man die Unterlagen des Zeitzeugen Werner Winkler ausfindig, der in den letzten Kriegstagen des Jahres 1945 von der einmarschierenden Roten Armee im Alter von 15 Jahren aus seiner Heimat Schlesien mit weiteren männlichen Zivilisten seiner Heimat nach Russland zur Zwangsarbeit verschleppt wurde.

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Warum erst jetzt?

Foto: The British Library

Herr W.: Ich habe auch noch etwas zu erzählen, aber es wird nicht mehr danach gefragt. Ich glaube überhaupt, dass jetzt erst durchkommt, dass sich Leute dafür interessieren, wie es unserer Generation ging. Denn in den letzten 60, 65 Jahren hat sich ja nichts abgespielt. 

Frau F: Da hat ja keiner darüber gesprochen.

Herr W.: Nun ja, warum? – Weil es uns gut ging.

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Ein Koffer der Erinnerung an die Kinderzeit

cropped-I.-Franken_Koffer_b.jpgNun ist der Koffer gepackt mit Dingen, von denen ich mich in all den Jahren nicht trennen konnte, weil sie mir sehr am Herzen liegen. Das Prunkstück:  die Baby-Puppe, aber auch das winzige Steiff-Bärchen mit dem Knopf im Ohr und das abgewetzte Kuscheltier-Kätzchen.

Meine heiß geliebten Jennifer-Bücher dürfen auch nicht darin fehlen. Diese vier Bände waren auf meinem Wunschzettel zum Weihnachtsfest und Geburtstag.

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