Behörden schlagen Alarm: Betrüger tarnen sich als Polizisten!

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von Udo Lewalter | Computer-Bild

10.08.2017, 08:35 Uhr
Wie das Landeskriminalamt NRW mitteilt, geben sich dreiste Betrüger derzeit am Telefon als Kriminalbeamte oder Staatsanwälte aus, um Hunderttausende Euro zu erbeuten. So schützen Sie sich!

Bild: Mann mit Handy
Den Angaben der Polizei zufolge bringen die Täter ihre Opfer am Telefon dazu, ihr gesamtes Barvermögen sowie Wertgegenstände an vermeintliche Beamte zu übergeben.

Wie das Landeskriminalamt NRW mitteilt, beobachten die Polizei seit einiger Zeit eine neue Betrugsmasche: falsche Polizeibeamte. Dreiste Betrüger geben sich am Telefon als Kriminalbeamte, Staatsanwälte oder BKA-Beamte aus. Dabei sind die Kriminellen zunächst nicht zu erkennen, denn auf dem Display des Angerufenen erscheint die Rufnummer 110 oder die der örtlichen Polizei. Auch die Namen der vermeintlichen Beamten lassen keinen Rückschluss auf eine Betrugsmasche zu – die stammen von real existierenden Mitarbeitern.

Hohe Beuteschäden

Nach Angaben des Landeskriminalamts rufen die Betrüger häufig bei älteren Menschen an und manipulieren ihre Opfer in stundenlangen Telefonaten. Sie geben an, bei gefassten Einbrechern Listen von weiteren geplanten Einbruchsorten gefunden zu haben – auf denen befände sich auch der Wohnort des Angerufenen. Die Kriminellen fordern die Betroffenen auf, zum eigenen Schutz Wertgegenstände und Bargeld an die Polizei auszuhändigen – um Ermittlungen nicht zu gefährden dürfe aber nicht mit Dritten über den Fall gesprochen werden. Die Kriminellen haben mit ihrer Masche Erfolg – den Angaben des Landeskriminalamts zufolge bringen die Täter ihre Opfer durch geschickte Gesprächsführung regelmäßig dazu, ihr gesamtes Vermögen sowie Wertgegenstände aus Schließfächern nach Hause zu holen und den vermeintlichen Beamten zu übergeben. In einem Fall kam es zu einem Beuteschaden von 523.850 Euro!

Wie funktioniert die Betrugsmasche

Die gefälschte Rufnummer erhalten die Kriminellen über das sogenannte „Call-ID-Spoofing“ – das ermöglicht die Anzeige einer frei wählbaren Telefonnummer im Display des Angerufenen mittels Internettelefonie. Die Gespräche sollen die Täter nach Angabe des Landeskriminalamts aus dem Ausland führen.

Wie schützen – und was ist im Betrugsfall zu tun?

Ganz wichtig zu wissen: Bei einem Anruf der echten Polizei erscheint niemals die Rufnummer 110 im Telefondisplay! Ist dies der Fall, ist also von einem Betrugsversuch auszugehen. Was dann zu tun ist, hat das Landeskriminalamt NRW wie folgt zusammengefasst:

  • Lassen Sie sich den Namen nennen, legen Sie auf und rufen Sie Ihre örtliche Polizeibehörde über die Rufnummer 110 an.
  • Geben Sie unbekannten Personen keine Auskünfte über Ihre Vermögensverhältnisse oder andere sensible Daten.
  • Öffnen Sie unbekannten Personen nicht die Tür.
  • Ziehen Sie eine Vertrauensperson hinzu.
  • Übergeben Sie niemals Geld oder Wertsachen an unbekannte Personen, angebliche Mitarbeiter von Polizei, Staatsanwaltschaften, Gerichten oder Geldinstituten.
  • Wenn Sie Opfer eines solchen Anrufes geworden sind, wenden Sie sich in jedem Fall an die Polizei und erstatten Sie eine Anzeige.

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Rolf Mohr
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