Am 60. Tag nach Ostern feiern die Katholiken Fronleichnam, das „Fest des heiligsten Leibes und Blutes Christi“. Doch wissen immer weniger Menschen, was da eigentlich gefeiert wird und was es bedeutet.
An diesem Tag wird das Hochfest des Leibes und Blutes Christi gefeiert. Es hängt eng mit dem letzten Abendmahl zusammen, bei dem Jesus seinen Jüngern, nach der katholischen Glaubenslehre den lebendigen Leib des Herren in Form des Brotes und des Weines übergeben hat. Das Brot symbolisiert den Leib, der Wein das Blut. Die Katholiken erinnern also an Fronleichnam an die Anwesenheit Jesu in Gestalt von Brot und Wein bei jeder Messe.
Das Wort Fronleichnam stammt aus dem Mittelhochdeutschen. Es setzt sich zusammen aus fron (Herr) und lichnam (Leib) Leib des Herrn. Im Gegensatz zur modernen Bedeutung entspricht Lichnam nicht dem toten, sondern ganz im Gegenteil, dem lebenden Leib. So bedeutet Fronleichnam so viel wie Fest des Leibes Christi.
Entstanden ist der Feiertag als die Augustinernonne Juliana im Jahr 1209 mehrmals eine Vision, in Form einer Mondscheibe mit einem schwarzen Fleck, erschien. Christus soll ihr offenbart haben, dass der Mond das Kirchenjahr symbolisierte und der Fleck ein fehlendes Fest des Altarsakraments sei. Papst Urban IV erklärte im 1246 das Fest zum allgemeinen kirchlichen Fest. Unter Papst Johannes Paul XXII wurde es endgültig weltweit angeordnet.
Heute ist Fronleichnam nicht mehr überall Feiertag. In Österreich ist der Tag noch für alle frei, in der Schweiz und in Deutschland ist die Regelung regional verschieden. In Deutschland ist Fronleichnam ein Feiertag in Baden-Württemberg, Bayern Hessen Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und im Saarland. In Sachsen nur in einigen, bestimmten Gemeinden im Landkreis Bautzen und im Westlausitzkreis und in Thüringen nur in einigen Gemeinden mit überwiegend katholischer Bevölkerung.
Zu Fronleichnam gehört auch die Fronleichnamsprozession. Während einer Prozession können Litaneien, Psalmen oder Hymnen gebetet oder gesungen oder der Rosenkranz gebetet werden. Katholische Prozessionen in Mitteleuropa werden von oft von Blasmusikkapellen begleitet. Diese musikalische Begleitung soll die Andacht fördern und das gemeinsame gehen erleichtern. Die Straßenränder und Häuser sind häufig durch Fähnchen, frische Zweige und Blumen geschmückt.
Quelle: Königsgruber Bote (B.Rossin)
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