Auf seiner Klausurtagung in Dülmen hat sich der Vorstand der Landesseniorenvertretung Nordrhein-Westfalen (LSV NRW) jetzt neben der Planung für das kommende Arbeitsjahr auch mit dem Thema Klimaschutz befasst. „Ältere Menschen sind ebenso gefordert wie sie von den Auswirkungen des Klimawandels betroffen sind“, appelliert der LSV-Vorsitzende Jürgen Jentsch an ein dringend notwendiges Miteinander der Generationen.
Denn der begonnene Klimawandel sei nicht allein für die Zukunft der Kinder und Enkel eine existenzielle Bedrohung, sondern habe bereits jetzt starke Auswirkungen gerade auf ältere Menschen. „Temperaturen weit jenseits der 30 Grad bedeuten Gefahr für die Gesundheit der alten Menschen“, so der LSV-Vorstand. Nicht jede Kommune reagiere bereits darauf wie etwa Kassel mit einem Hitze-Beratungstelefon oder Speyer mit einem Hitzeplan, der Alternativen zu besonders sonnigen Stellen in der Stadt vorschlage. „Neben den dringend notwendigen Bemühungen, die zunehmende Veränderung des Klimas zu verlangsamen, müssen sich Politik und Verantwortliche auch um die Bewältigung der spürbaren Folgen kümmern“.
Dass die Politik die Verknüpfung von Klimawandel und demografischen Veränderungen viel stärker in den Blick nehmen müsse, auch das betont Jentsch für die LSV. „Gerade bei Hitzeperioden gehen Senioren kaum noch vor die Tür“, erinnert er an mögliche Isolation. „Fahrdienste, etwa für einen Arztbesuch, öffentliche Trinkwasserspeier oder besonders schattige Erholungsflächen im Quartier gehören deshalb viel öfter auf die Agenda der lokalen Politik“.
Der aktuellen Einsatz der Kinder und Jugendlichen von „Fridays for Future“ für den Klimaschutz bedeute einen wichtigen Weckruf für die Politik, aber auch für jede und jeden Einzelnen. Bereits vor zehn Jahren, als in NRW Rahmenbedingungen und Leitlinien zur Seniorenpolitik formuliert wurden, hatte der „Klimawandel“ darin einen Platz. So zitiert Jürgen Jentsch daraus unter anderem: “[…] Gerade für ältere Menschen mit Herz-Kreislaufbelastungen ist die steigende Anzahl von Hitzetagen gesundheitlich belastend. Dies ist im Gesundheits- und Präventionsbereich zu berücksichtigen, durch Aufklärung und Sensibilisierung für individuell mögliche Vorsorge der Bevölkerung. Zudem ist dieser Aspekt insbesondere im Hinblick auf ältere Menschen bei Stadt- (Grünflächenanteile erhöhen) und Wohnungsplanungen (besondere Wärmedämmungen bei seniorengerechten Wohnungen und bei Pflegeeinrichtungen) zu berücksichtigen“. An Aktualität hätten diese Aussagen bis heute nichts verloren, so der LSV-Vorstand auf seiner Tagung. „Es ist hohe Zeit, sich auf allen Ebenen und in allen Generationen zu engagieren!“.
Jürgen Jentsch, Vorsitzender der Landesseniorenvertretung NRW
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