Die Erfindung des Buchdrucks

Johannes Gensfleisch, genannt Gutenberg, gilt als Erfinder des modernen Buchdrucks mit beweglichen Metalllettern und der Druckerpresse. Die Verwendung beweglicher Lettern ab 1450 revolutionierte die herkömmliche Methode der Buchproduktion und löste in Europa eine Medienrevolution aus. Es revolutionierte die herkömmliche Methode der Buchproduktion, das Abschreiben von Hand.

  • Schriftsetzerei
  • Druckerei

Bis Mitte des 15. Jahrhundert benötigten selbst schnelle Kopisten für die Abschrift der Bibel mindestens drei Jahre, eine kunstvolle und zeitintensive Arbeit. Die Bibel war das meistgelesene Buch dieser Zeit.

Massenbuchdruck

Die beweglichen Metalllettern, aus denen Gutenberg die Texte zusammensetzte, herzustellen, war eine verblüffend einfache Idee. Eine eigens entwickelte Bleilegierung aus Zinn, Blei und Antimon wurde in Buchstabenformen gegossen. So konnten die Einzelbuchstaben für den Druck schnell und gleichmäßig hergestellt werden. Täglich etwa 6oo Buchstaben.

Mit der Weiterentwicklung einer Spindel zu einer Buchdruckerpresse und einer ölhaltigen schwarzen Druckfarbe, konnte ein effizienter Produktionsprozess verwirklicht werden. Durch diese neue Technik wurden die aufwendigen Holzschnittdrucke ersetzt.

Geheimprojekt

Zehn Jahre lang, von etwa 1434 bis 1444, arbeitete Gutenberg als Freimeister ohne Zunftbindung in Straßburg. Von Anfang an war die Entwicklung des Bibeldrucks ein Geheimprojekt und die Mitarbeiter wurden zu Stillschweigen verpflichtet.

Mit dem Mainzer Kaufmann Johannes Fust, der wichtigste Geldgeber für die enormen Materialkosten, schloss Gutenberg 1449 einen Vertrag. Fust forderte das geliehene Geld zurück bevor aus dem Verkauf der Bibeln Einnahmen erzielt wurden. Gutenberg wurde Zahlungsunfähig und ging bankrott. Frust übernahm die Druckerei. Es war ein herber Rückschlag für Gutenberg und die Entwicklung des Bibeldrucks.

Neuanfang

Gutenberg kehrte in sein Elternhaus Hof zum Gutenberg in Mainz zurück, um dort erneut eine Druckerei zu gründen. Fortan vervielfältigte er kleinere Ausgaben, wie Kalender und Ablassbriefe. Ein größeres Werk, das “Catholicon”, ein lateinisches Sprachbuch, erschien 1460. Acht Jahre vor Gutenbergs Tod.

Nachruf

Im Jahr 1483 ist Gutenberg erstmals als der “Erfinder des Buchdrucks” erwähnt worden. Die noch erhaltenen zweibändigen Exemplare der Gutenbergbibel zählen zu den Schätzen der Menschheitsgeschichte und sind Meisterwerke der Druckkunst.

Da sich Gutenbergs Geburtsdatum nicht genau feststellen lässt, legte die Gutenberg-Gesellschaft am Ende des 19. Jahrhunderts das Geburtsjahr auf 1400 fest. US-Journalisten wählten 1999 Johannes Gutenberg zum “Mann des Jahrtausends”.

E.Krause
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