Meine Schulzeit von 1944 bis 1953

Klassenfoto_Kölner_Dom_1952_OriginalWährend des 2. Weltkrieges, März 1944, brachten meine Eltern mich aus gesundheitlichen Gründen in den Solling¹ am Harz zu Pflegeeltern. Zu dem Zeitpunkt war ich noch keine 6 Jahre alt.

Nach den Sommerferien, ich glaube es war September 1944, wurde ich im Solling in einer Dorfschule eingeschult. Wir waren mit 8 Jahrgängen in einer Klasse. Vor uns stand ein 75-jähriger, längst pensionierter Lehrer und teilte uns mit, alle Lehrer auch Junglehrer seien an der Front, und deswegen konnte noch kein Unterricht stattfinden. Das hieß also: Kaum waren wir eingeschult, wurden wir schon wieder ausgeschult. Für uns als die Kleinsten war es eigentlich gar nicht so unangenehm.

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Wie ein Schatzkästchen zum Koffer der Erinnerung wurde.

Frau Looses SchatzkästchenWenn ich an meine Kindheit zurückdenke, dann fällt mir sofort ein, dass alle meine Freundinnen und auch ich ein Behältnis hatten, indem wir unsere kleinen und für uns kostbaren Kleinode aufbewahrten. Einige besaßen einfache Blechdosen und andere Pralinen- oder Schuhschachteln.

Auch ich besaß anfänglich eine einfache Pralinenschachtel, aber eines Tages
bekam meine Mutter eine besonders schöne Keksdose geschenkt. Sie war mit einem roten, samtartigen Stoff bezogen, und sie hatte ein kleines Schloss mit Schlüssel. Fortan war die nun mein neues Schatzkästchen, und dort hinein kamen alle Dinge, die für mich besonders  wichtig und wertvoll waren, wie z.B. besonders hübsche Glanzbilder, außergewöhnliche Murmeln und kleine Kettchen, Anhänger und vor allen Dingen Ansichtskarten meines Onkels aus fernen Ländern, denn mein Onkel war Seemann. Letztere hatten für mich einen besonderen Stellenwert, denn ich mochte meinen Onkel sehr und freute mich über jede neue Karte, die mich persönlich erreichte.

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