Die Stadt Herne trägt den Titel „fahrradfreundliche Stadt“. Wir wollten es aber genau wissen, wie sicher man mit dem Fahrrad in unserer fahrradfreundlichen Stadt unterwegs ist und haben zu den Königsgruber Gesprächen im DRK-Altenhilfezentrum auf der Bergmannstrasse in Röhlinghausen am 8. Mai 2019 Herrn Volker Bregulla, vom ADFC Kreisverband Herne, und Herrn Reinhard Dembowy, Moderator Senioren & Mobiltät von der Verkehrswacht, gewinnen können, uns zu informieren.
Wer sich beim Radfahren sicher fühlt, steigt auch öfter aufs Rad. Radfahren im Alltag ist einfach, selbstverständlich und macht Spaß. Viele Radfahrer, darunter auch solche, die seit vielen Jahren täglich Fahrrad fahren, glauben, dass Radwege dazu geeignet sind, Radfahrer vor Unfällen mit Kraftfahrzeugen zu schützen.
Nachdenklichkeit und Betroffenheit war auf den Gesichtern der Gäste abzulesen, als die Moderatoren gleich zu Beginn berichteten, dass auf den Straßen in Herne und Wanne-Eickel im Vorjahr in elf Monaten 106 Menschen mit dem Fahrrad verunglückt sind – eine Zunahme von 40 Prozent, zur gleichen Zeit im Jahr davor waren es noch 75. Die Polizei vermutet, dass die gute Witterung, der lange Sommer, Ursache dafür sein könnte, dass mehr Menschen mit dem Fahrrad gefahren sind und es so zu mehr Unfällen gekommen ist.
Dennoch meinen viele Menschen, dass solche Situationen Einzelfälle sind, die nichts daran ändern, dass Radwege geeignet sind Radfahrer vor Unfällen zu schützen. Viele wissenschaftliche Untersuchungen zeigen aber das Gegenteil: Radfahrer sind auf Radwegen stärker gefährdet als auf der Fahrbahn.
Sichere Wege, ein verkehrstaugliches Fahrrad und rücksichtsvolles Verhalten im Straßenverkehr spielen eine zentrale Rolle um Unfälle zu vermeiden. Ein Fahrradhelm ist empfohlen, er kann vor schweren Kopfverletzungen schützen.
Bei den unterschiedlichen Radwegen wurden viele Fragen diskutiert. Benutzungspflicht für Radfahrer, Verbote für Kraftfahrzeuge, markierte Sonderwege und Verschiedenes mehr.
Hier eine Bildergalerie:
Expertentipps (Quelle ADFC)
- Immer ein verkehrssicheres Fahrrad benutzen, um selbstverschuldete Unfälle zu vermeiden.
- Immer einen Fahrradhelm tragen. Es gibt in Deutschland zwar keine Benutzungspflicht, der Helm ist aber der Lebensretter Nummer 1, wenn es zum Sturz oder Aufprall kommt.
- Auf den Radwegen in der richtigen Richtung fahren. „Geisterfahrer“auf dem Radweg gefährden sich und andere, insbesondere an Kreuzungen und an schlecht einsehbaren Stellen.
- Niemals auf dem Gehweg fahren – es sei denn, der Gehweg ist mit einem Zusatzschild für den Radverkehr freigegeben.
- In unklaren Situationen Blickkontakt mit den anderen Verkehrsteilnehmern aufnehmen und erst weiterfahren, wenn es sicher möglich ist.
- Beim Überqueren von Querstraßen und Kreuzungen auf rechts abbiegende Autofahrer achten. Der von sich hinten nähernde Radfahrer wird oft vom Autofahrer nicht gesehen, weil er sich im toten Winkel des Spiegels befindet, oder weil der Autofahrer die Geschwindigkeit des Radfahrers falsch einschätzt. Besondere Vorsicht bei LKW!
- Beim Fahren auf der Straße ausreichend Abstand zum rechten Fahrbahnrand halten, insbesondere, wenn dort Autos abgestellt sind. Es besteht immer die Gefahr, von einer sich öffnenden Tür erfasst zu werden.
- Helle Kleidung – möglichst mit reflektierenden Streifen – tragen. Im Dunkeln ist auch das Tragen einer Warnweste sinnvoll.
- Rechtzeitig das Licht einschalten. Nicht nur im Dunkeln mit Licht fahren, auch in der Dämmerung oder bei schlechten Sichtverhältnissen führt dies zu einer besseren Sichtbarkeit des Radfahrers.
Hätten sie´s gewusst? Hier sind die wichtigsten Verkehrsregeln für Radfahrer
Elektrofahrräder, Pedelec, S-Pedelec und E-Bike, wurden nur am Rande erwähnt. Es ist ein eigenes umfassendes Thema, welches gerade durch die hohe Zahl der Neuanschaffungen bei den Radfahrern an Bedeutung gewinnt.
Auch ältere Menschen sind unterwegs…
Diese Video sorgte für einen lustigen Ausklang bei unserem „Königsgruber Gespräch“.
Herr Bregulla und Herr Dembowy, wir bedanken uns für die umfangreichen fachkompetenten Informationen und dass wir das Bildmaterial ihrer Vortragsreihe verwenden dürfen. Wir haben uns gefreut, dass sie bei den Königsgruber Gesprächen unsere Gäste waren.
Radfahren lohnt sich: für die eigene Lebensqualität und für die Umwelt!
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