Das Engagement Älterer nicht abschätzig aufs Spiel setzen

Wenig Ehre, viel Amt: zahlreiche ältere Menschen, die sich zum „ehrenamtlichen“ Engagement in den kommunalen Seniorenvertretungen (SV) bereitfinden, berichten dem Vorstand der Landesseniorenvertretung Nordrhein-Westfalen (LSV NRW) von der Mühsal, immer wieder für ihre Arbeit in der Politik werben zu müssen. „Mit bürokratischen Regelungenund abschätzigen Haltungen wird man künftig immer weniger Menschen für ein Mittun in den SV gewinnen“, warnt deshalb der LSV-Vorsitzende Jürgen Jentsch davor, Erfahrung, Einsatzwillen und Ideen von Seniorinnen und Senioren aufs Spiel zu setzen oder abzuwerten.

Die in dieses Ehrenamt rückenden Menschen erwarteten zu Recht Anerkennung und Unterstützung für ihren Einsatz, der sowohl den älteren Bürgerinnen und Bürgern als auch dem Gemeinwohl in der Kommune gilt. „Wir hören aber zunehmend in unseren Gesprächen, dass es ihnen erschwert wird, zum Beispiel Antrags- und Rederechte in den Ratsausschüssen zu erlangen“, so die LSV-Vorstandsmitglieder. Es gibt zwar den
– nach hartem Ringen erkämpften – §27a in der NRW-Gemeindeordnung, der es den Kommunen ermöglicht, „zur Wahrnehmung der spezifischen Interessen von Senioren, von Jugendlichen, von Menschen mit Behinderung oder anderen gesellschaftlichen Gruppen besondere Vertretungen [zu] bilden oder Beauftragte [zu] bestellen“. Doch dessen Unverbindlichkeit lässt den Städten und Gemeinden viel Spielraum, für die Mitwirkung der Ehrenamtlichen in der Kommunalpolitik Türen gar nicht oder nur einen Spalt breit zu öffnen.

„Dabei wollen sie keine Orden, sondern allein Wertschätzung und Anerkennung für ihren Beitrag zu einer Gesellschaft für alle Generationen“, so sagt Jürgen Jentsch. Der gesamte LSV-Vorstand will sich für dieses Thema übrigens auch im Landtagswahlkampf stark machen – zur Ehre aller Ehrenamtler.

Pressemitteilung vom 15.03.2022 von Jürgen Jentsch, Vorsitzender LSV NRW e.V.

Website der LSV NRW e.V.

E.Krause
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