Corona-Erfahrungen in St. Antonius

Ein Gespräch mit Pfarrer Norbert Mertens

Es war eine nahe liegende Idee: „Einfach mal anrufen“, das war das Motto für eine Telefonleitung, die die Pfarrei St. Antonius gleich zu Beginn der Corona-Ausgangsbeschränkungen einrichtete.

„Wir hatten überlegt, wie wir für die Menschen da sein können. Wir wollten eine Leitung unabhängig vom Pfarrbüro einrichten, um über einen möglichst großen Zeitraum für die Menschen erreichbar zu sein, die einfach mal reden wollen“ berichtet Norbert Mertens.

Das Angebot wurde dann aber nur zurückhaltend angenommen. Offensichtlich hatten viele Menschen Hemmungen ohne ein besonderes Anliegen zu haben einfach anzurufen. Letztlich sind es dann doch die persönlichen Begegnungen die uns allen fehlen!

Hier hat sich eine neue Form des Gottesdienstes an Werktagen bewährt, die „Wegzehrung“.

„Weil wir vermuten, dass einige Gemeindemitglieder sich noch keine Heilige Messe mit vielen anderen Menschen und Gesang zutrauen, laden wir zum Kommunionempfang als ‚Wegzehrung‘ ein“, so Mertens.

Die Menschen kommen innerhalb der festgelegten Zeit in die Kirche, wo ein Vorschlag ausliegt, wie Sie für sich den Kommunionempfang gestalten können (Gebete, Schrifttext, Impuls, Dankgebet und Segenswunsch).

Wer dann die Kommunion empfangen möchte, kommt nach vorne, dort wird die Kommunion gereicht. Dabei entscheidet jede/r für sich, wie lange diese Art des Gottesdienstes dauern soll. Dazu braucht es weder einer Anmeldung noch Registrierung.

Häufig begegnen sich die Gemeindemitglieder dann vor der Kirche und tauschen sich darüber aus, wie man mit Corona so klarkommt, über Alltagserfahrungen und Neuigkeiten aus Familie und Nachbarschaft. So können Begegnungen stattfinden, ohne dass sich jemand in eine große Gruppe begeben muss.

Die Wegzehrung:

Dienstags von 10.30 – 11.00 Uhr, St. Antonius Kirche

Die Corona-Zeit bringt dem Gemeindeleben zwar Einschränkungen, anderseits entstehen aber neue, kreative Wege der Begegnung. Die Kirche ist und war auch im Alltag seit dem Lockdown immer präsent. Es gibt Hausbesuche, wo gefragt oder notwendig, viele Angebote in den Medien und das ständige Bemühen bald wieder so etwas wie Normalität in das Gemeindeleben zu bringen.

„Wir vermissen schon sehr die ‚guten Gewohnheiten‘, wie Jugendaktivitäten, das Chorsingen oder die Seniorentreffen und machen uns viele Gedanken, wie es in der zweiten Jahreshälfte weitergehen kann. Wie können wir die Älteren, die Kranken erreichen und wie den Kontakt zu den Jüngeren aufrechterhalten“ resümiert Pfarrer Mertens, ist aber zuversichtlich. Mit seinem Team und den aktiven Gemeindemitgliedern wird es möglich sein die ‚guten Gewohnheiten‘ wieder aufleben zu lassen und neue Wege für neue Erfahrungen, am besten ohne Corona, zu ebnen.

Werden sehr vermisst: Gespräche und Gruppentreffen, wie es sie ‚davor‘ gab.
Foto: Ch. Kuck

 

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