1.) Liebe Sprachen, am 21. Februar ist der Internationale Tag der Muttersprache. Was bedeutet das?
Dieser Gedenktag dient der Förderung sprachlicher und kultureller Vielfalt und Mehrsprachigkeit und wurde im Jahr 2000 von der UNESCO ausgerufen.
2.) Wie viele von euch gibt es weltweit?
Es gibt rund 7000 Sprachen, dazu unzählige Dialekte.
3.) Welche Sprachen werden am häufigsten gesprochen (als Muttersprache oder als Zweitsprache)?
Dies sind Englisch (1456 Millionen), Mandarin (1138 Millionen), Hindi (609 Millionen) und Spanisch (559 Millionen). Mit Abstand folgen Französisch, Arabisch, Bengali und Portugiesisch. Deutsch sprechen rund 130 Millionen Menschen.
4.) Fast alle europäischen Sprachen Europas sind indogermanisch. Welche weiteren großen Gruppen gibt es weltweit?
Da gibt es die uralischen Sprachen (die einzige weitere Sprachfamilie in Europa: Finnisch, Ungarisch und Estnisch), die kaukasischen Sprachen, die altaischen Sprachen (u. a. Türkisch und Japanisch) sowie die Sprachen Chinas, Afrikas, Amerikas und die der Südsee. Und die sog. isolierten Sprachen, die sich nirgendwo einordnen lassen. Dazu gehören Baskisch und das heute nicht mehr gesprochene Sumerisch. Dies ist erste Sprache mit einer Schrift; Keilschrift-Funde stammen von ca. 3300 v. Chr.
5.) Was ist eine Minderheitensprache?
Diese wird von einer Minderheit in einem Staatsgebiet gesprochen, ist aber weder ein Dialekt noch die Sprache von Zuwanderern. In Deutschland sind dies Nordfriesisch, Saterfriesisch, Dänisch, Ober- und Niedersorbisch sowie Romani. Für sie alle ist Deutsch die sog. Dachsprache.
6.) Und was ist mit Kölsch?
Kölsch zählt zu den Sprachen, die man auch trinken kann, genannt Trinksprachen. Nein, das war ein Witz! Als Dialekt ist Kölsch eine regionale Ausprägung der deutschen Sprache. Der niederfränkische Ausdruck „Platt“ für Kölsch als Dialekt bedeutet übrigens „verständlich, deutlich“.
7.) Kölsch ist eine ripuarische Sprache. Was bedeutet das?
Das Wort Ripuarisch stammt von lateinisch ripa, „das Ufer“. Es ist eine der drei großen rheinischen Sprachgruppen, neben dem Niederrheinischen und dem Moselfränkischen. Der ripuarische Sprachraum umfasst die Umgebung der Städte Köln, Bonn und Aachen.
8.) Welche Rolle spielt dabei der Düsseldorfer Vorort Benrath?
Hier verläuft die sog. Benrather Linie, die sprachliche Grenze zwischen Niederdeutsch und Mitteldeutsch. Sie läuft quer durch Deutschland von Aachen über Neuss, Düsseldorf, Kassel und Berlin bis nach Frankfurt/Oder. Beispiele für die Nord-Süd-Unterschiede sind Köök/Köch für Küche, Seep/Seef für Seife und schwatt/schwatz für schwarz.
9.) Ist die Gebärdensprache eine eigene Sprache?
Ja, denn sie ist viel mehr als nur die simple Umsetzung von Wörtern in Handzeichen. Gestik, Mimik, Mundbild von Wörtern sowie Körperhaltung bilden gemeinsam eine vollständige Sprache mit derselben Komplexität wie eine Lautsprache.
10.) Was sind Plansprachen?
Dies sind für die zwischenmenschliche Kommunikation konstruierte Sprachen. Es gab viele Entwürfe dafür; Erfolg hatte nur Esperanto. Davon zu unterscheiden sind erfundene Sprachen wie zum Beispiel die Alien-Sprache Klingonisch bei „Star Trek“.
11.) Und zuletzt: Was war das Besondere am Tagebuch des Schriftstellers J. R. R. Tolkien?
Tolkien, übrigens Professor für Sprachen in Oxford, verfasste seine Tagebucheinträge in Elbisch, einer von ihm erfundenen Sprache. So konnte er das Buch offen in seinem Büro herumliegen lassen, da außer ihm niemand die Texte verstehen konnte!
Vielen Dank, liebe Sprachen!
Quellen: dat-portal.lvr.de, koeln-lotse.de, wikipedia.de, welt-der-sprache.info, statista.co
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