11 Fragen … an das Alphabet

1.) Liebes Alphabet, am 8. September war Weltalphabetisierungstag. Was bedeutet das?
Dieser Aktionstag, auch Weltbildungstag genannt, soll an die Problematik des Analphabetismus erinnern. Er wurde von der UNESCO ins Leben gerufen und zum ersten Mal am 8. September 1966 begangen.

2.) Wie hoch ist zurzeit der Anteil der Analphabeten – weltweit und in Deutschland?
13 % der Weltbevölkerung sind Analphabeten. Zum Vergleich: Im Jahr 1820 waren es 88 %! In Deutschland waren es im Jahr 2011 ca. 4 %. Das Gegenteil von Analphabet heißt übrigens Alphabet – genau wie ich.

3.) Was ist das Besondere an einer Schrift, die auf einem Alphabet basiert?
Hierbei bezeichnet jedes Zeichen einen Sprachlaut. Es gibt auch Schriften, die auf Silben oder auf grafischen Zeichen aufgebaut sind.

4.) Zum Beispiel die Hieroglyphen?
Ja, hier musste ein Schreiber mehrere Tausend Zeichen lernen. Daher ist das Schöne an einem Alphabet, dass sich mit wenigen Zeichen jeder formulierbare Gedanke niederschreiben lässt. Das macht seinen historischen Erfolg aus: Die erste alphabetische Schrift entstand um 1400 v. Chr. in der Stadt Ugarit im heutigen Syrien, und darauf gehen heute weltweit rund 100 Alphabete zurück.

5.) In einer Quizsendung wurde kürzlich behauptet, der Buchstabe A hinge mit dem Ochsen zusammen.
Tatsächlich gehen alle unsere Buchstaben auf phönizische Bezeichnungen zurück. A stand für den Ochsen, B für das Haus usw. RIEHL würde dabei so dargestellt: „Kopf – Arm – Fenster – Faden – Treibstock“.

6.) Was hat es mit dem Buchstaben ! auf sich?
Das ist das Zeichen für den sog. Klicklaut oder Schnalzlaut, den es in ca. 80 afrikanischen Sprachen gibt.

7.) Und was ist das Besondere an dem Buchstaben ß?
Das Eszett gibt es nur im deutschen Alphabet. Es entstand beim Buchdruck durch das Zusammenschieben von langem s und z. Seit dem 29. Juni 2017 ist das große ß, geschrieben ẞ, offizieller Bestandteil der amtlichen deutschen Rechtschreibung.

8.) Was sind diakritische Zeichen?
Dies sind kleine Punkte, Striche, Häkchen, Bögen und Kreise, die an einen Buchstaben angehängt werden und so dessen Aussprache verändern, wie zum Beispiel die Umlaut-Punkte über Ä, Ö und Ü im Deutschen. Übrigens nennt man einen kleinen Krummhaken, der unten an einen Buchstaben angehängt wird, ein Ogonek – das heißt „Schwänzchen“ auf Polnisch.

9.) So kommen viele neue Buchstaben hinzu. Welches Alphabet ist das größte?
Die Sprache mit den meisten Buchstaben ist mit 74 Zeichen das kambodschanische Khmer.

10.) Und welches ist das kleinste?
Das auf den Salomon-Inseln gesprochene Rotokas kommt mit 11 Buchstaben aus.

11.) Erzählst du uns zum Schluss, was es mit „Anton Voyls Fortgang“ auf sich hat?
Dieser Roman heißt im französischen Original La Disparition und kommt wie seine deutsche Fassung komplett ohne den Buchstaben E aus – ein sog. Lepogramm. Das heißt aber nicht, dass das E überflüssig ist! Im Gegenteil, im Deutschen ist es mit 17,4 % der häufigste Buchstabe, gefolgt von N (9,78 %), I (7,55 %), S (7,27 %) und R (7 %). Und das Schlusslicht bilden – wen wundert’s – Y, X und Q.

Vielen Dank, liebes Alphabet!

Quellen: bz-Berlin, tlz.de, variatio-delectat.com, wikipedia.de

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