11 Fragen … an die Sonne

1.) Liebe Sonne, im Juni dürfen wir die längste Zeit mir dir genießen!
In diesem Monat erreiche ich – auf der Nordhalbkugel – den höchsten Stand am Himmel. Im Jahr 2023 ist das am 21. Juni um 16:58 Uhr.

2.) Wie viele Stunden stehst du im Juni in Köln über dem Horizont?
Insgesamt rund 488 Stunden. Übrigens: Jedes Jahr am Mittag des 7. Juli gibt es einen Augenblick, an dem mein Licht die meisten Menschen auf der Erde erreicht: über 95 Prozent.

3.) Astronomisch gesehen hast du die Spektralklasse G2V. Was bedeutet das?
Spektralklassen teilen Sterne nach ihrer Leuchtfarbe ein. Meine ist gelb, auch wenn das menschliche Auge dies als reines Weiß wahrnimmt. Zudem bin ich nicht sehr groß und damit ein sog. Gelber Zwerg.

4.) Hast du noch ein paar Eckdaten für uns?
Mein Durchmesser beträgt knapp 1.400.000 km und in mein Volumen würden 1,3 Millionen Erden hineinpassen. In meinem Kern beträgt die Temperatur 15,6 Millionen Grad, auf der Oberfläche „nur“ rund 6000 Grad.

5.) Wie kommt es, dass der Sonntag dir gewidmet ist?
Im Altertum gab es sieben bewegliche Himmelskörper: Sonne, Mond und fünf Planeten. Daher hat die Woche sieben Tage, und der erste, der Sonntag, ist dem hellsten Gestirn gewidmet.

6.) Und damit einer wichtigen Gottheit in vielen Kulturen. Welche Namen hat man dir denn so gegeben?
Nur einige Beispiele sind: Helios (Griechen), Sol (Römer), Ra/Re (Ägypter), Utu (Sumerer), Mithra (Perser), Surya (Inder), Amaterasu (Japaner), Huitzilopochtli (Azteken).

7.) Und die sind natürlich alle männlich …
Eine der wenigen Ausnahmen waren die Germanen! Hier steuerte die Göttin Sol den Sonnenwagen, während ihr Bruder Mani das Mondgefährt lenkte. Daher heißt es im Deutschen heute noch die Sonne und der Mond.

8.) Wo finden wir den griechischen Sonnengott in Köln?
In Ehrenfeld! Die Helios AG für elektrisches Licht und Telegraphenanlagenbau war dort von 1882 bis 1930 ansässig. Ihr Wahrzeichen, der Heliosturm, wurde 1996 restauriert und leuchtet seitdem mit einem schwachen Dauerlicht über Ehrenfeld.

9.) Eine bekannte griechische Sagen ist die von Ikarus. Was sagt sie uns?
Ikarus stürzte ab, weil er mit seinen gebastelten Flügeln der Sonne zu nahe kam. Dies wird oft so gedeutet, dass sein Absturz und Tod die Strafe der Götter für seinen unverschämten Griff nach der Sonne sind.

10.) Wo befindet sich größte Sonnenuhr der Welt?
In Paris, auf dem Place de la Concorde! Der berühmte, 23 Meter hohe Obelisk wirft seinen Schatten auf den Bürgersteig. Dort sind bronzefarbige Linien und Zahlen angebracht – eine riesige Sonnenuhr.

11.) Kommen wir nun zu deinem Ende, das recht „wertvoll“ sein könnte …
Zurzeit fusioniere ich in meinem inneren Wasserstoff zu Helium. In sieben Milliarden Jahren und nach weiteren Fusionsprozessen wird ein kleiner Stern aus Kohlenstoff übrigbleiben, der wiederum ganz langsam abkühlt und auskristallisiert. So könnte ein großer Diamant entstehen. Doch die Forscher sind sich nicht ganz sicher – und ich lasse mich überraschen!

Vielen Dank, liebe Sonne!

Quellen: Kosmos Himmelsjahr 2023, watson.ch, wikipedia.de, sonnemondunderde.com, klinikum.uni-muenchen.de, parismalanders.com