Buchempfehlung von Elisabeth Sternberg. Heute: Karl-Heinz Ott, Und jeden Morgen das Meer

Ein Buch, das zum Herbst passt: traurig-melancholisch, aber dennoch lesenswert!

Eine 60jährige Frau verschlägt es aus schicksalhaften Gründen nach Wales, in einen kleinen Ort am Rand der Welt. Einst war sie mit ihrem Mann Inhaberin eines Sternehotels im Süden Deutschlands. Nachdem ihnen der mühsam erkämpfte Stern aberkannt wird, versinkt ihr Mann in Depression und Alkohol. Nach seinem Tod versucht sie zunächst, woanders eine Anstellung zu finden, aber nichts will gelingen, und schließlich wird sie von ihrem Schwager des Hauses verwiesen.

Sie erinnert sich an ein Gespräch mit einem ehemaligen Gast, der von einem heruntergekommenen Hotel im Norden Großbritanniens erzählt hat. Mit Nichts als einem Koffer macht sie sich nun auf, lässt alles hinter sich, und hinterlässt weder Adresse noch Telefonnummer.

Was gibt es in Abydyr? Wind, Sturm und das Meer – das Meer ist herrlich!

Der Autor versteht es, die Geschichte nach und nach aufzublättern – immer wieder wechselt er vom neuen Leben am Meer in die Vergangenheit eines ehemals glänzenden Hotels mit der nicht immer glänzenden Innensicht. Der Romanverlauf entwickelt auf diese Weise eine Sogkraft, die bis zum Schluss anhält.

Dtv 2.Aufl. 2020, ISBN 978-3-423-14754-5, Preis: 10,90 €

In der Stadtbibliothek vorhanden

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