Buchempfehlung von Elisabeth Sternberg. Heute: Milena Michiko Flasar, Ich nannte ihn Krawatte

Die österreichische Autorin (Mutter Japanerin, Vater Österreicher) hat ein schmales, aber intensives Buch verfasst.

Ein junger Mann verlässt nach ca. zwei Jahren sein Zimmer (!), setzt sich im Park auf eine Bank und lernt – erst durch stumme Blicke, dann durch wenige Gesten – einen älteren Mann kennen, der dann irgendwann neben ihm auf der Bank sitzt.

Hier der Inhalt des Buches laut Verlagsangabe: Ist es Zufall oder eine Entscheidung? Auf einer Parkbank begegnen sich zwei Menschen. Der eine alt, der andere jung, zwei aus dem Rahmen Gefallene. Nach und nach erzählen sie einander ihr Leben und setzen behutsam wieder einen Fuß auf die Erde. Nur wenige sorgfältig gewählte Worte benötigt Milena Michiko Flašar, um ihre Figuren zum Leben zu erwecken, nur wenige Szenen, um ganze Schicksale zu erzählen. Beide sind Außenseiter, die dem Leistungsdruck nicht standhalten, die allein in der Verweigerung aktiv werden. Aus der Erfahrung, dass Zuneigung in Nahrung verpackt, Trauer im Lachen verborgen werden kann und Freundschaften möglich sind, stärken sie sich für einen endgültigen Abschied und einen Anfang.“

Das Buch erschien zuerst 2012, die Autorin erhielt den österreichischen Literaturpreis Alpha, Bühnenbearbeitung und Inszenierung 2013 am Maxim-Gorki-Theater Berlin, eine Hörspielbearbeitung des NDR folgte 2014.

Wagenbach Taschenbuch 2020, ISBN 978-3-8031-28294, Preis: 11 €
In der Stadtbibliothek (Hardcover von 2012) vorhanden

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