Mitten in der Nacht wache ich auf. Schweißgebadet. Also, ich bin nicht hochgeschreckt wie nach einem schlimmen Traum. Sondern eher so langsam wachgeworden, weil der Schlaf etwas unangenehm verlief.
Na ja, es ist im Sommer auch ziemlich warm in dem Schlafzimmer unterm Dach. Da staut sich die Hitze des Tages, vielleicht deshalb ein bisschen schwitzig. Obwohl: So prall heiß war es heute doch gar nicht. Aber irgendwie fühlt sich alles ein wenig feucht an. Laken und T-Shirt kleben aneinander, und selbst die Bettdecke hat an der Seite klamme Stellen. Ziemlich ungemütlich, wie sich diese warme Feuchte am ganzen Rücken ausbreitet. Nun gut, also die Liegeposition ändern und recht schnell weiterschlafen, denn auf der Uhr sind die Ziffern 03:30 zu erkennen. Doch ein wohliges Gefühl will sich nicht wieder einstellen, ganz im Gegenteil. Überall pitscht es, und immer noch im Halbschlaf kann ich nicht realisieren, warum. Ein kleiner, ganz fieser Gedanke schleicht sich in meinen Kopf: Ob mir da nicht etwa – natürlich unwillentlich – ein kleines Malheur passiert ist? Das muss ich erst einmal verarbeiten. Ist ja noch nie vorgekommen! Peinlich! Inzwischen melden mir weitere Sensoren, dass auch der linke Arm und die Schulter nass sind und selbst das Kopfkissen war in Mitleidenschaft gezogen. Ein Missgeschick dieses Ausmaßes? – Unmöglich! Und immer deutlicher reift die wahrhaft schreckliche Feststellung: Ich lieg voll in der Soße. Doch was ist los, welche Katastrophe ist mir hier widerfahren? Mittlerweile arbeitet mein Denkapparat nicht mehr im Schlafmodus und ich analysiere: Kein Brandgeruch, also Löschwasser kann es nicht sein. Über mir verlaufen weder Heizungs- noch sonstige wasserführende Rohre, also auch kein Wasserschaden. Was bleibt, ist die bittere Erkenntnis: Mein Wasserbett hat ein Leck.
von Hartmut Fritz