Jan von Werth und Griet – Su wie et en ech jewese es, Episode IV

Im Museum der Stadt Bergheim wird in diesen Tagen wieder gesungen und getanzt. Die Proben zu dem mittlerweile traditionellen Historienspiel um „Jan von Werth“ haben wieder begonnen. Mit viel Freude wurde fleißig recherchiert und ein neuer Text um die Liebesgeschichte geschrieben. Die Hauptakteure Jan (Markus Potes), Griet (Astrid Machuj), der Freiherr Raitz von Frens (Clemens Jansen) und der Torwächter (Peter Orlowski) präsentieren zwar in jedem Jahr die gleiche Kerngeschichte, aber immer wieder mit einem anderen geschichtlichen Aspekt. „So wird es nie langweilig,“ sagt Machuj, die im Jahr 2012 bewies, dass die Quadrather Sage einhundert Jahre älter ist als die Kölner Überlieferung, das Gedicht von Karl Cramer.

 

Am 4.12.2014 wird das Spiel um 13.30 Uhr auf dem Weihnachtsmarkt in der Erftmühle in Quadrath-Ichendorf aufgeführt und danach um 15.30 Uhr auf dem Wintermarkt vor dem Medio in Bergheim.  
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Wie im vorigen Jahr handelt es sich um eine gemeinsame Aktion des Museumsvereins der Stadt Bergheim, dem Geschichts- und Heimatverein Quadrath-Ichendorf und der KG Bergheimer Torwache.
 
Wer war dieser Jan von Werth?
 
Jan von Werth ist vermutlich im Jahr 1591 in Büttgen geboren. Eine Geburtsurkunde ist nicht vorhanden. Er war der älteste Sohn des Bauern Johann von Wirdt und seiner Frau Elisbeth Streithoven und hatte noch sieben Geschwister.
 
Nach dem Tod des Vaters verdiente sich Jan sein Geld als Knecht, bis er eine neue Anstellung als Reiterknecht auf Gestüt Schlenderhan im Besitz Freiherr Raitz von Frens in Quadrath erhielt. Dort auf dem Feld hat er auch seine Griet getroffen.
Die Sage um die Beiden ist in Köln sehr bekannt.
Unter dem spanischen General Ambrogio Spinola wurde Werth Söldner während des  Jülich – Klevischen – Erbfolgestreites und machte eine Karriere vom Kavalleristen bis hin zum Offizier, später erhielt er sogar den Titel eines Reichsgrafen.
Jan von Werth wurde von den Söldnern des Dreißigjährigen Krieges wegen seines Draufgängertums verehrt und wegen seiner militärischen Karriere bewundert.
Der mutige Jan wurde nicht nur vom Kaiser und Gegner geachtet, sondern auch von seinen Soldaten „geliebt“. So war es nicht verwunderlich, dass zahlreiche Sagen vom Reitergeneral Werth im Dreißigjährigen Krieg weitverbreitet wurden. Er ließ einmal die Hufeisen der Pferde seiner Garnison falsch rum beschlagen und trieb den Gegner so in die Irre. Die einfache Bevölkerung nahm solche Erzählungen immer dankbar auf, da sie so die Illusion hatten, dass es selbst ein einfacher Bauernsohn durch viel Mut bis zur Ernennung zum Reichsgrafen aufzusteigen kann.
von Astrid Machuj
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