Ein erster Vermittlungserfolg macht Lust auf mehr …

 

Das Seniorenportal Bergheim hat seit einiger Zeit ein Mitmach-Angebot für ältere Menschen ins Leben gerufen: eine Dienstleistungsbörse. Wer kurzfristig Hilfe benötigt oder anbieten möchte, kann hier seine Anfrage oder sein Angebot einstellen lassen. Kürzlich erreichte uns telefonisch die Anfrage einer älteren Mitbürgerin, ob jemand bereit sei, in einer speziellen Angelegenheit ein Schreiben zu fertigen. Schnell war eine passende Anbieterin gefunden, die umgehend Kontakt mit der Hilfesuchenden aufnahm und um nähere Informationen bat.

Es stellte sich heraus, dass die Seniorin ein Schreiben an ihren Vermieter richten wollte. Sie berichtete, dass sie seit nunmehr 30 Jahren in der Wohnung lebt und stets bestrebt ist, die ihr als Mieterin obliegenden Pflichten zu erfüllen und die ihr anvertrauten Räumlichkeiten in einem gepflegten und einwandfreien Zustand zu halten. Daher habe sie sich auch entschlossen, das schadhafte Waschbecken im Badezimmer auf ihre Kosten erneuern zu lassen. Allerdings seien im Badezimmer teilweise noch Schäden vom Vormieter (zum Beispiel Bohrlöcher in den Fliesen, Lackschaden in der Badewanne) vorhanden.

Bevor ich nunmehr den Austausch des Waschbeckens in Auftrag gebe“, erklärte die Mieterin, „möchte ich meinen Vermieter bitten, sich die Schäden doch einmal anzusehen und zu überlegen, ob nicht zumindest eine teilweise Renovierung des Badezimmers möglich ist.“

Nur eine Woche nach Versand des Schreibens meldete sich der Vermieter und kündigte seinen Besuch an. Inzwischen hat er sich das Badezimmer angesehen und entschieden, dass in Kürze eine Renovierung erfolgen soll.

von Christa Commer

Geteiltes Leid …, Geisterstädte vermitteln etwas Mystisches!

Besuch in Immerath und Borschemich

Wer kennt die Ortschaften noch, die schon weg gebaggert sind?

Hier ein Beitrag von Burkhard Thom zum Nachdenken!

1859 entstand östlich von San Francisco in Kalifornien eine Goldgräbersiedlung mit dem Namen Bodie. In den 30er Jahren , als sich der Goldrausch legte und die Vorkommen abgearbeitet waren, wurde die Stadt von ihren Bewohnern verlassen. Dank der hohen Luftfeuchtigkeit sind Gebäude und viele Details erhalten geblieben.

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Bodie eine der ältesten Geisterstädte der USA (© age fotostock / LOOK-foto)

Auch in vielen Wildwestfilmen spielen Geisterstädte immer wieder ein Rolle.
Das Flair des Verlassenen, die Einsamkeit und das Mystische entlocken der Phantasie immer neue Gedanken. Unweit unserer Kreisstadt, immer in der Nähe vom Tagebau entstehen durch den Abbau der Kohle immer wieder solche Geisterstädte, die ein wenig vom Unheimlichen beherbergen.

In den vergangenen Jahren war Bergheim und die dazu gehörenden Orte selbst von den Abrissarbeiten betroffen und in vielen Fällen hatten auch die Bergheimer ihre eigenen Geisterstädte. Ich denke hier besonders an Fortuna und Giesendorf.

Jetzt sind weitere Ortschaften im Umland betroffen.

Die beiden Ortschaften Immerath und Borschemich gehören dazu, sie werden in Kürze dem Tagebau zum Opfer fallen und ein Besuch dort ist ein besonderes Erlebnis. Die Fahrt von Bergheim führt über die 61 Richtung Jackerath, das Navi führt auch bei Eingabe der beiden Ortsnamen.

Nur der guten Ordnung halber: In beiden Ortschaften patrouilliert ein Sicherheitsdienst, den Anweisungen ist unbedingt Folge zu leisten und ein Teil ist abgesperrt. Kinder sollten unter Aufsicht bleiben, denn die Verletzungsgefahr ist natürlich vorhanden.

Teile des Ortes sind gesperrt
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Teilweise wirkt die Ortschaft gepflegt

Schon beim Erreichen der Ortsgrenze verselbstständig sich die Phantasie, Gedanken an eine eigene kleine Welt werden wach. Beim Anblick der verlassenen Häuser entstehen im Kopf eigene Geschichten, die alten Häuser werden „gedanklich zum Leben erweckt“. Während unseres Besuchers produzierte eine Gruppe von jugendlichen Holländern eine Film für das Internet. „Bewaffnet“ mit Holzgewehren, in „blutverschmierter“ Kleidung und begleitet von einer Kamera-Drohne durchstreiften die „Schauspieler“ das Gelände, demnächst ist ihr Werk auf Youtube zu bewundern.

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Schade um das alte Haus.Es erinnert an das Gesindehaus eines Gutes

Geschichtliches(entnommen Wikipedia):

Immerath:

Erstmals wurde die Ortschaft 1144 als Emundrode urkundlich erwähnt. Im Jahr 1530 wurde als Ortsname Emenrait und 1666 Emeradt niedergeschrieben. Ab Ende des 17. Jahrhunderts hieß es dann Immerath.

Der Dorfmittelpunkt, die alte katholische Kirche

Borschemich:

Als Birsmiki wurde der Ort erstmals im Jahre 898 urkundlich erwähnt. 1396 erscheint der Name als Bursmich, 1618 als Borschemich. Die Deutung des Ortsnamens ist nicht eindeutig zu klären. Das Grundwort –mich bedeutet Bach und könnte auf die Köhm hinweisen, die im frühen Mittelalter ein stärkeres Gewässer gewesen ist.

Aber all dies wird die Orte nicht retten.Aus jetziger Sicht werden beide Orte, im Laufe des Jahres 2017, abgebaggert. Bis dahin vergeht noch etwas Zeit, vielleicht lassen auch Sie Ihren Gedanken freien Lauf und besuchen die Geisterstädte in der Nachbarschaft.

Für den einen oder anderen älteren Leser gibt es vielleicht auch ein sentimentales Wiedersehen mit der Stätten der Vergangenheit und ein letzter Blick auf Gewesenes.

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Nach Schildern fahren ist nicht mehr möglich, aber das Navi kennt die alten Ortschaften

 

(Text: Burkhard Thom- Bilder:Daniel Thom)

 

Wissen Sie auch manchmal nicht, was Sie kochen sollen?

Wilhelm Busch weiß Rat – Er empfiehlt…

Pfannkuchen und Salat

Von Fruchtomletts da mag berichten

ein Dichter aus den höhern Schichten.

Wir aber, ohne Neid nach oben

mit bürgerlicher Zunge loben

uns Pfannekuchen und Salat.

Wie unsere Liese delikat

so etwas backt und zubereitet,

sei hier in Worten angedeutet.

Drei Eier, frisch und ohne Fehl,

und Milch und einen Löffel Mehl,

die quirlt sie fleißig durcheinand

zu einem innigen Verband.

Sodann, wenn Tränen auch ein Übel,

zerstückelt sie und mengt die Zwiebel

mit Öl und Salz zu einer Brühe,

dass der Salat sie an sich ziehe.

Um diesen ferner herzustellen,

hat sie Kartoffeln abzupellen.

Da heißt es, fix die Finger brauchen,

den Mund zu spitzen und zu hauchen,

denn heiß geschnitten nur allein

kann der Salat geschmeidig sein.

Hierauf so geht es wieder heiter

mit unserm Pfannekuchen weiter.

Nachdem das Feuer leicht geschürt,

die Pfanne sorgsam auspoliert,

der Würfelspeck hineingeschüttelt,

so dass es lustig brät und brittelt.

Pisch, kommt darüber mit Gezisch

das ersterwähnte Kunstgemisch.

Nun zeigt besonders und apart

sich Lieschens Geistesgegenwart,

denn nur zu bald – wie allbekannt –

ist solch ein Kuchen angebrannt.

Sie prickelt ihn, sie stockert ihn,

sie rüttelt, schüttelt, lockert ihn

und lüftet ihn, bis augenscheinlich

die Unterseite eben bräunlich,

die umgekehrt geschickt und prompt

jetzt ihrerseits nach oben kommt.

Geduld, es währt nur noch ein bissel,

dann liegt der Kuchen auf der Schüssel.

Doch späterhin die Einverleibung,

wie die zu Mund und Herzen spricht,

das spottet jeglicher Beschreibung

und darum endet das Gedicht.

Offensichtlich war Pfannkuchen eine der Lieblingsspeisen von Wilhelm Busch, denn an anderer Stelle trifft man auf weitere Lobesworte, wie beispielsweise in „Plisch und Plum“:

Mama Fittich machte grad

Pfannenkuchen und Salat,

das bekannte Leibgericht,

was so sehr zum Herzen spricht.

Auch in der „Knopp-Trilogie“ findet die favorisierte Speise Erwähnung:

Schnell flieht der Morgen. – Unterdessen

bereitet man das Mittagessen.

Was das betrifft, so muss man sagen,

kann Knopp sich wirklich nicht beklagen.

Zum Beispiel könnt er lange suchen

nach solchem guten Pfannekuchen.

Hierin ist Doris ohne Fehl.

Stets nimmt sie einen Löffel Mehl,

die nöt’ge Milch, dazu drei Eier,

ja vier sogar, wenn sie nicht teuer,

quirlt dies sodann und backt es braun

mit Sorgfalt und mit Selbstvertrau‘n;

und jedesmal spricht Knopp vergnüglich:

Der Pfannekuchen ist vorzüglich!“

Was derart gelobt wird, muss gut sein. Also, setzen Sie dieses Gericht doch auch einmal auf Ihren Speiseplan. Guten Appetit!

 

von Christa Commer …

Mit dem Kajak auf der Erft …

Vergnügen für Familien und Wasserratten

In sanften Kurven schlängelt sich die Erft durch unseren Kreis, begleitet von Vogelgezwitscher und den vielen Radfahrern, die den gut ausgebauten Radweg nutzen.

Die Strömung ist nicht sehr stark, auch bei starken Regenfällen fließt das Gewässer  meist still vor sich hin. In den letzten Jahren sind ungefähr 30 Fischarten hier heimisch geworden, neben Regenbogenforelle,  wurden auch schon bunte südamerikanische Guppys in den Fluten gesichtet.

Sie alle lassen sich nicht stören von einer Freizeitbeschäftigung, die seit 2003 an der Erft  ausgeübt wird, dem „Erft-Kajaken“.

Bei sanfter Strömung ist das Paddeln für alle Altersklassen machbar.

Dieser Spaß eignet sich für Jung und Alt, aber auch für Groß und Klein. Die Erft ist an den meistens Stellen hüfttief und hat keine besonders große Strömung. Der ideale Ferienspaß also auch für Opa und Oma, die mit ihren Enkeln die heimatlichen Gefilde vom Wasser aus erkunden wollen. Aber auch Schulklassen, Firmen und viele private Gruppen lassen sich das Vergnügen nicht entgehen.

Die Kajakgrößen sind unterschiedlich, vom 1er bis zum 3er Kajak ist jeder Bedarf abgedeckt. Für Familien, selbst mit zwei Kindern, eignen sich

die  Boote für 3 Personen, eine große Kippsicherheit vermindert Risiken. Bei den Touren spielt die Witterung eine untergeordnete Rolle, wetterfeste Kleidung vorausgesetzt und festes Schuhwerk sollte es aber schon sein. Ratsam ist auch eine zweite Garnitur von Kleidung, die sicher verstaut in speziellen Boxen, die Reise bis zum Zielort mitfährt.

Beginnend vom Startplatz, am Zievericher Angelpark führt die kleine Tour bis Bedburg Mitte, hier werden die Boote umgesetzt, dann weiter bis Bedburg Broich. Die größere Tour, der Veranstalter nennt sie „ Family – Route“ führt dann noch weiter bis zum letzten Stauwehr nach Gustorf.

Es gibt aber auch Touren, die den Interessierten bis an den Rhein bringt.

Weitere Infos, auch Preise und wichtige Informationen finden Sie hier:

Immer wieder fragen besorgte Bürger und Naturschützer nach dem Schutz der an den Uferrändern brütenden Vögel.

Die Betreiber der Firma informieren, vor Fahrtantritt ausführlich über wichtigen Maßnahmen und kontrollieren immer wieder die Einhaltung der Grundregeln. Mit einem Klick auf das Bild erfahren Sie mehr über die 8 Grundregeln, die jeder Nutzer vor der Abfahrt erklärt bekommt.

Vor jeder Fahrt erfolgt eine ausführliche Einweisung.

Natürlich kommt es auch vor, dass Boote an den Rand fahren, weil der Paddler die Richtung falsch eingeschätzt hat, aber dies kommt recht selten vor. Viel zu interessant ist die Fortbewegung auf dem Wasser und das Erlebnis die Erft aus dieser Sicht zu erleben.

Es gibt aber auch noch eine andere Möglichkeit.

Für größere Gruppen bieten die Betreiber ein Erft-Rafting an. Mit maximal 10 Personen geht es, ebenfalls die gleiche Route wie oben beschrieben, die Erft herunter. Die Fahrt ist langsamer als beim Kajak, aber hier wird der Teamgeist gefördert und nur gemeinsam lässt sich das große Boot richtig bewegen.

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Rafting auf der Erft (Copyright © 2016. Sport und Spass GmbH.)

Danke für den Beitrag von Burkhard Thom

Im Harz waren auch Hexen unterwegs…

uns wurde berichtet:

In Thale war ein Hexentanzplatz .

Und in Quedlinburg war es früher schon gemütlich!

Thüringen und Sachsen-Anhalt, haben was…

Hier ein kleine Rundreise…

 

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Aktion zum Weltflüchtlingstag am 20. Juni

Bergheimer Flüchtlinge laden ein

„Der Weltflüchtlingstag ist den Flüchtlingen, Asylsuchenden, Binnenvertriebenen, Staatenlosen und RückkehrerInnen auf der ganzen Welt gewidmet, um ihre Hoffnungen und Sehnsüchte nach einem besseren Leben zu würdigen.“ (UNHCR Flüchtlingswerk der Vereinten Nationen)

Der internationale Gedenktag der Vereinten Nationen findet seit 2001 jedes Jahr am 20. Juni statt.

Eine Gruppe von Bergheimer Flüchtlingen aus 19 Ländern hat in Eigeninitiative ein kleines Programm mit Musik, Tanz, Malerei und Informationen aus den Heimatländern zusammengestellt, um sich bei den Bergheimerinnen und Bergheimern vorzustellen und für die überwältigende Unterstützung beim Ankommen und Einleben in Bergheim DANKE zu sagen. Kleine kulinarische Köstlichkeiten werden zum Probieren gereicht.

Termin: Montag, 20. Juni  der Zeit von 16 bis 18 Uhr auf den Konrad-Adenauer-Platz (zwischen Medio und Rathaus)

Der Sprecher der Gruppe, Herr Aziz Hamadeh, steht Ihnen vor Ort für Fragen zur Verfügung.

Die Aktion wird von freiwillig Engagierten und helfenden Händen aus sozialen Einrichtungen, dem Bergheimer Integrationsrat und der Kreisstadt Bergheim unterstützt.

Goethe, Heine oder Bergheimer Senioren …

schauen sich den schönen Harz an…

Brockenreise, Burg Hohenstein und und…

Ganz schön anstrengend dieses Auf und Ab!

 

 

Und noch ein Gedicht von Heinrich Heine …

Durch die Tannen will ich schweifen,
Wo die muntre Quelle springt,
Wo die stolzen Hirsche wandeln,
Wo die liebe Drossel singt.

Auf die Berge will ich steigen,
Auf die schroffen Felsenhöhn,
Wo die grauen Schlossruinen
In dem Morgenlichte stehn.

 

 

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Heiliger Antonius!

Vom Suchen und Finden – Die Sonnenbrille

Zugegeben, der Sommer läuft gerade nicht so, dass eine Sonnenbrille unbedingt sein muss. Als modisches Accessoire darf sie natürlich nicht fehlen und gehört einfach zum Outfit dazu. Man kann sich so schön dahinter verstecken und wirkt immer unnahbar und irgendwie geheimnisvoll. Meine Sonnenbrille ist schon etwas älter und hat schon einiges hinter sich. Als echtes Kind der späten 80er darf man sie getrost sogar „altmodisch“ nennen mit ihren kleinen, runden Gläsern. Meine Kinder lachen mich schon immer aus: „Tu die Hippie-Brille endlich weg, Mama!“.

Ich stehe dazu und hatte eigentlich auch keinen Grund, sie auszutauschen. Meine Sehstärke hat sich nicht groß verändert. Gut, auch ich bin inzwischen etwas in die Jahre gekommen und brauche Gleitsichtgläser. Aber wenn ich wieder mal nichts lesen kann, wird sie einfach hochgeschoben und ersetzt auch noch perfekt den Haarreif.

Verlustreiches Geschäft

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Neulich aber war mein treuer Begleiter einfach nicht mehr auffindbar. Böse Zungen in meiner Familie behaupten, das hätte ich extra gemacht, um mir endlich eine neue kaufen zu können.

Das tat ich dann auch guten Gewissens und hatte die Qual der Wahl zwischen all den neuen, hippen Gestellen: Etwa so eine mit Riesen-Gläsern, so dass man aussieht wie die Fliege Puck? Eine verwegene Pilotenbrille? Oder lieber intellektuell? Eine knallige Party-Atzenbrille scheidet natürlich aus. Verspielte Schmetterlingsbrillen mit Glitzer stehen mir auch nicht. Typ Sekretärin? Kasse? Nerd? Endlich Deutschlehrerin?  Die große Auswahl allein war Strafe genug und hätte mich jeden bösen Verdachts enthoben.

Aber es kam, wie es kommen musste und immer passiert, wenn ich Sachen verlege. Zwei Tage nach dem Kauf tauchte mein alter Freund wieder auf, ganz tief unter dem Autositz, wo ich natürlich (!!!!) vorher gründlich geguckt hatte. Ich brauche nur einen Kaufvertrag zu unterschreiben und schon findet sich alles Verlorene wieder. Ein teurer Spaß auf die Dauer.

Der Durchblick

Ich hätte es gleich wie meine Mutter machen sollen, die in solchen Fällen immer zum heiligen Antonius betet. Der Schutzpatron der Bäcker, Schweinehirten, Bergleute, Reisenden, Sozialarbeiter, Frauen, Kinder, Liebenden, der Ehe, der Pferde und Esel soll ja neben dem Altwerden auch beim Wiederauffinden verlorener Gegenstände helfen. Bei meiner Mutter hat das jedenfalls schon öfter geklappt. Und wenn nicht, gehe ich eben wieder shoppen. Kann ich Ihnen nur empfehlen!

Andrea Floß

 

Als ich in meinem Alter war

Das neue Buch von Comedian Torsten Sträter

9783830334064(1)Man sieht ihm sein Alter nicht an. Dieser Mann hat sich etwas Jungenhaftes bewahrt- was vielleicht an der Strickmütze liegt, ohne die der Fast-Fünfziger nicht aus dem Haus beziehungsweise auf die Bühne geht. Comedian Torsten Sträter, Jahrgang 1966, aus Waltrop bei Dortmund  beschäftigt sich liebend gern und augenzwinkernd mit dem Älterwerden – unter anderem, denn seine Läster-Lieblingsthemen sind eigentlich das Ruhrgebiet, Männer, Fußball, Diäten und Darmspiegelungen.

Nach „Selbstbeherrschung umständehalber abzugeben“ und „Der David ist dem Goliath sein Tod“ nun also sein drittes Buch: In „Als ich in meinem Alter war“ surft der Mützenmann wieder „so lyrisch wie der Bofrost-Mann“ mit unschlagbar lakonischem Humor durch den Irrsinn des Alltags. Will man Wikipedia Glauben schenken, war Torsten Sträter einmal Herrenschneider und Autor von Horrorgeschichten, bevor seine Karriere als Poetry-Slamer und Kabarettist richtig Fahrt aufnahm.  Aber das Leben bietet ja bekanntlich viele Möglichkeiten sich zu gruseln, und sei’s nur wenn man die Beipack-Zettel von Antidepressiva genauer durchliest.  Insofern alles beim Alten.

Zwischen all den Frozzeleien und unnützen Dingen, die er von seinem Oppa hat, hier ein paar „Strätergien“ zum Älterwerden” (Texte für “Nuhr im Ersten”, S. 158ff.):

Die Regeln

  1. Sorge Dich nicht, lebe. Dann stirb. Dann sorge Dich auch nicht. Vorher aber auch nicht. Gar Nicht. Denn:
  2. Das Leben ist kurz, vor allem hinten (…)
  3. Kleide Dich Deinem Alter entsprechend. Alt werden ist nicht schlimm. Ich möchte nur nicht eines Morgens aufwachen und eine Cordhose anhaben. Dann häng ich mich auf. Ich trage zerrissene Jeans auch nicht, weil’s cool ist, sondern weil sie zu meinem Gesicht passen. (…)
  4. (…)
  5. Wichtig: Pediküre! (…) Lange Jahre dachte ich, ich hätte Schuhgröße 46 – bis ich bei der Fußpflege war, die mich mithilfe der Firma Black & Decker auf 42 runterstufte.
  6. (…)
  7. Treib Sport und ernähre Dich gut. Ich selbst mache seit vier Monaten Yoga – und kann bereits die Figur „Stehender Älterer Herr“. (…)
  8. Und die letzte, unglaublich wichtige achte Regel: Lies Bücher. Das sind diese Dinger, bei denen Vorspulen „Blättern“ heißt. (…)

In diesem Sinne: Lest Torsten Sträter! (Lappan, 228 Seiten, 14,99 Euro.)

Altersdiskriminierung …

Jeder fünfte Deutsche hat es laut einer repräsentativen Umfrage der Antidiskriminierungsstelle des Bundes (ADS) bereits einmal erlebt: Er wurde aufgrund seines Alters benachteiligt – im Berufsleben, im alltäglichen Geschäftsleben, in der Öffentlichkeit. Doch im Unterschied zu Ausländerfeindlichkeit oder der Benachteiligung von Frauen gibt es für Altersdiskriminierung kaum ein Bewusstsein in unserer Gesellschaft.

Hier einige Beispiele, wie Ältere benachteiligt werden.

– Thema Gesundheit

Alte Patienten verursachen in der Regel höhere Kosten als junge. Aus diesem Grund sind Senioren den Kassen nicht unbedingt genehm. Weil sie als Kostenfaktor gelten, wird Alten beispielsweise die private Krankenzusatzversicherung verwehrt oder Heilbehandlungen werden abgelehnt.

Ging es früher noch um den Dienst am Menschen, sind heute alte Patienten zum Wirtschaftsfaktor geworden.

– Thema Finanzen

Banken verwehren älteren Kunden trotz Sicherheiten einen Kredit und Versicherungen fordern ab einem bestimmten Alter höhere Beiträge. Unfälle werden für Senioren teuer. Zum Rabattverlust kommt dann auch noch der Alterszuschlag.

– Thema Konsum

Auch im Alltag werden die Bedürfnisse von Senioren nur unzureichend berücksichtigt. Dies fängt beim normalen Einkauf schon an: die Produkte in den Regalen sind schwer zu erreichen, es fehlen beispielsweise Sitzplätze in den Geschäften. Oft werden alte Kunden nicht ernst genommen oder als lästig empfunden, weil sie eine Beratung wünschen oder bedient werden möchten.

Was Manchem jedoch nicht bewusst ist: Es ist nur eine Frage der Zeit, dann sind die Täter von heute wahrscheinlich die Opfer von morgen!

Es gibt jedoch ein Gesetz, das vor Diskriminierungen schützt. Dies ist vielen Menschen nicht bekannt. Unterstützung finden Sie bei der

Antidiskriminierungsstelle des Bundes in Berlin

Telefonische Beratung: + 49(0)3018555-1865 (Mo. bis Fr. 9 – 12, 13 – 15 Uhr)

Per E-Mail: beratung@ads.bund.de

Fax: +49(0)3018555-41865

Die Antidiskriminierungsstelle des Bundes unterstützt natürlich nicht nur Menschen, die Altersdiskriminierung erfahren, sondern auch all jene, die wegen ihrer Herkunft, des Geschlechts, der Religion oder Weltanschauung, einer Behinderung oder ihrer sexuellen Identität benachteiligt werden.

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