Senioren im Alter von 60 bis 64 Jahren nehmen durchschnittlich zwei bis drei verschiedene Arzneimittel, über Achtzigjährige schlucken sogar vier bis fünf.
Dieser Medikamentenmix ist gefährlich – nicht nur wegen der möglichen Wechselwirkungen, sondern auch weil Leber und Niere die Stoffe nicht mehr so gut abbauen können. Die Folge können Schwindelgefühl, Benommenheit,
Verdauungs- und Schlafprobleme sowie ein erhöhtes Sturzrisiko sein.
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat eine Übersicht herausgegeben, die über 80 für ältere Menschen ungeeignete Arzneimittelsubstanzen auflistet. Einer Studie zufolge nimmt jeder fünfte Patient mindestens ein Medikament aus der sogenannten „PRISCUS-Liste“ ein. Vor allem Frauen werden demnach häufig gefährliche Medikamente verordnet. Besonders problematisch seien starke Schlaf- und Beruhigungsmittel. Um keine Abhängigkeit zu erzeugen, sollten sie grundsätzlich nur über einen kurzen Zeitraum eingenommen werden.
Setzen Sie jedoch vom Arzt verschriebene Medikamente nicht eigenmächtig ab, aber sprechen sie mit ihm über mögliche Alternativen oder eine Verringerung der Dosis. Und von wegen „senile Bettflucht“ – gehen Sie Ihrer Schlaflosigkeit auf den Grund! Ein aktives, erfülltes Leben ist das beste Ruhekissen.