Aufgeschnappt

Vor einigen Tagen hatte ich Verschiedenes in Bergheim zu erledigen. Ich drehte meine Runde und beschloss angesichts der Tatsache, dass der Bus erst in etwa 40 Minuten abfahren würde, im KAUFLAND noch einige Kleinigkeiten zu besorgen. Nach einer halben Stunde war auch der Einkauf erledigt, und ich begab mich zur Bushaltestelle.

Die Bushaltestelle befindet sich unmittelbar hinter dem KAUFLAND-Gebäude. Hier standen bereits einige – meist ältere – Damen mit Taschen und Tüten, darunter auch zwei gehbehinderte Damen. Offensichtlich hatten alle ebenfalls einen Einkaufsbummel gemacht. Da ich in unmittelbarer Nähe stand, konnte ich ihr Gespräch nicht überhören.

Die Damen unterhielten sich darüber, dass der Alltag im Alter und insbesondere mit einer Behinderung nicht immer leicht zu bewältigen sei. Sie waren sich einig, dass die vor einigen Jahren eingeführte Buslinie 969 (sog. Ringverkehr) eine große Erleichterung darstelle. Allerdings habe niemand daran gedacht, an der Bushaltestelle hinter dem KAUFLAND-Gebäude eine Bank aufzustellen. Sie bedauerten dies sehr, denn langes Stehen falle ihnen recht schwer. Die Damen räumten ein, dass zwar die Möglichkeit bestehe, bis zur Bushaltestelle am Bahnhof zu laufen. Dort befänden sich Sitzgelegenheiten, aber der Weg dorthin sei mit den Einkaufstüten nicht zu bewältigen.

Insgeheim muss ich den Damen recht geben. Ständig wird davon gesprochen, dass man mehr auf die Belange der Senioren eingehen wolle und müsse. Allerdings wird dabei oft kaum an verhältnismäßig kleine Dinge wie eine Haltestellenbank gedacht. Ich frage mich, woran das liegt. Fehlt vielleicht nur ein entsprechender Hinweis an geeigneter Stelle? Ich habe mir vorgenommen, in dieser Hinsicht einmal nachzuhaken.

von Christa Commer

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