Ich – ehrlich gesagt – nicht! Mir schlottern immer die Knie, wenn ein Zahnarzttermin ansteht.Ich kenne meinen Zahnarzt inzwischen 35 Jahre. Besonders gut gefiel mir von Anfang an, dass er großes Verständnis für meine Ängste hatte. Anlässlich meines ersten Besuches erklärte er mir, dass er auch immer in Panik ausbricht, wenn er zu einem Kollegen muss. Zudem haben wir zu meiner Freude die gleiche Art Humor.
Kürzlich war es wieder soweit. Die halbjährliche professionelle Zahnreinigung stand an und anschließend sollte die regelmäßige Kontrolluntersuchung vorgenommen werden. Nachdem die Zahnreinigung erledigt war, kam der Zahnarzt ins Behandlungszimmer, begrüßte mich mit Handkuss und den fröhlichen Worten: „Da ist ja eine meiner Lieblingspatientinnen.“ Er überprüfte meine Zähne und meinte, dass ihm eine Kleinigkeit aufgefallen sei, die korrigiert werden sollte.
Der entsprechende Behandlungstermin war für die nächste Woche vereinbart. Pünktlich erschien ich in der Praxis und wurde sofort ins Behandlungszimmer geführt. Während der Zahnarzt die Behandlung vornahm, meinte er zu mir: „Wir wollen doch dafür sorgen, dass Ihr Mann Sie morgens beim Frühstück wieder mit einem strahlenden Lächeln sieht.“
Nach kurzer Zeit war die Behandlung beendet. Ich erklärte meinem Zahnarzt: „Welcher Mann? Sie wissen doch, dass ich alleine lebe.“ Der Zahnarzt sah mich ganz erstaunt an und sagte: „Sie haben keinen Mann? Das wusste ich doch nicht. Hätte ich das gewusst. Obwohl – momentan bin ich ja noch vergeben. Was soll ich denn mit meiner Frau machen?“ Ich war überrascht, konterte aber schnell: „Sie wollen mir jetzt doch nicht sagen, dass Sie mich auf die Warteliste setzen wollen.“ Er schaute mich verblüfft an und wir brachen in Gelächter aus. Ein zunächst unangenehmer Termin fand damit ein fröhliches Ende
von Christa Commer