Meine „Wunschenkelin“, 17 Jahre alt, bat mich, mit ihr einen Einkaufsbummel zu machen.Gerne kam ich dieser Bitte nach. Unterwegs erkundigte ich mich, ob sie etwas Bestimmtes suche. Da berichtete sie mir, dass sie zu ihrem Freund fahre und deshalb ein Geschenk für dessen Mutter kaufen wolle.
Laut Aussage des Freundes „stehe“ seine Mutter total auf duftende Seife.
Im Einkaufscenter angekommen, bummelten wir durch diverse Geschäfte und entschlossen uns dann, in einer Parfümerie nach der Seife zu suchen. Ein junger Mann fragte nach unseren Wünschen und meine Enkelin erklärte ihm, wonach wir Ausschau hielten.
Er meinte daraufhin: „Kommen Sie bitte mit um die Ecke in unser Seifenparadies.“
Wir folgten ihm und standen vor einer großen Auswahl von Seifen- und Körperpuderpackungen. Ich war total begeistert, denn auch ich liebe diese Dinge sehr.
Nach einer Weile hatte meine Enkelin ihre Auswahl getroffen, während ich noch immer begeistert an den unterschiedlichsten Seifen schnupperte.
Der Verkäufer fragte meine Enkelin, ob die Seife als Geschenk verpackt werden soll. Als sie dies bejahte, erklärte ihr der junge Mann: „Ich werde das schon einmal erledigen. Währenddessen können Sie Ihrer Mutter noch ein wenig Gesellschaft leisten.“ Völlig verblüfft schaute meine Enkelin zuerst mich und dann den Verkäufer an. „Das ist nicht meine Mutter, sondern meine Oma“, rief sie ihm empört hinterher.
Der junge Mann schaute erschrocken zurück und meinte, dass habe er doch nicht wissen können. Nachdem wir die Parfümerie verlassen hatten, war meine Enkelin recht still. Auf der Rückfahrt meinte sie dann zu mir: „Oma, warum meinen die Leute immer, dass Du meine Mutter bist? Sehe ich so alt oder siehst Du so jung aus?“
von Christ Commer