Haben Sie schon einmal von dem Hamburger Kooperationsprojekt „Jung und Alt gemeinsam“ gehört? Es handelt sich hierbei um ein Projekt des Kita-Trägers
WABE e. V. und des Seniorenheims von „Pflegen und Wohnen“ und ist an vier Hamburger Standorten ansässig.
Ich las vor kurzem einen Artikel über dieses Projekt und habe für mich selbst festgestellt, dass dies genau meinen Vorstellungen von einem für alle Seiten sinnvollen (und lebenswerten) Zusammenleben entspricht. Deshalb habe ich mich entschlossen, kurz darüber zu berichten. Vielleicht finden dadurch weitere Menschen zusammen, die meine Ansicht teilen. Möglicherweise besteht dann die Aussicht, dass auch in unserer Region diese Idee aufgegriffen wird.
In dem Artikel war zu lesen, dass vor fünf Jahren die WABE-Kita unmittelbar im Gebäude der Senioreneinrichtung eröffnet wurde. Seit dieser Zeit verbringen Senioren und Kinder zusammen den Alltag. Das Haus ist mit Leben gefüllt. Es wird gelesen, gesungen, getanzt, gebastelt oder gegärtnert. Die Mahlzeiten werden gemeinsam zubereitet und eingenommen. Dabei herrscht stets eine fröhliche Stimmung.
Das Miteinander mit den Kindern ist für viele Heimbewohner oft mehr als nur eine Abwechslung. Es bleibt kaum Raum für schwermütige Gedanken; sogar Krankheiten werden manchmal vergessen.
In diesem Kooperationsprojekt profitieren Alt und Jung voneinander.
Die Kinder „lernen Achtung und Respekt vor der Lebensleistung der Älteren“, war dem Artikel zu entnehmen. Die Senioren erinnern sich an die alten Zeiten und werden geistig „auf Trab gehalten“.
Der Zeitungsartikel endete mit der Aussage einer Heimbewohnerin:
Meine Familie sagt beim Besuch immer:
„Oma, so glücklich haben wir dich noch nie gesehen.“
Kann es etwas Schöneres geben als die Gewissheit, dass unsere Angehörigen, die nicht mehr allein in ihrer gewohnten Umgebung bleiben konnten und schweren Herzens in ein Seniorenheim umziehen mussten, sich in einer derartigen Einrichtung wohl und glücklich fühlen?
von Christa Commer