Advent
Die Zeit vor Weihnachten wird nach dem lateinischen „adventus domini“, der Ankunft des Herrn bezeichnet und nimmt damit Bezug auf die Geburt Jesu. Sowohl in der katholischen als auch in der evangelischen Kirche beginnt mit
dem 1. Advent ein neues Kirchenjahr.
Im siebten Jahrhundert wurde damit begonnen, die Sonntage vor Heiligabend in besonderer Weise zu würdigen. Papst Gregor legte um das Jahr 600 herum fest, dass es vier Sonntage sein sollten. Die Zahl „vier“ für die Adventssonntage war keineswegs aus der Luft gegriffen, sondern symbolisiert die 4.000 Jahre, die die Menschheit nach dem seinerzeit herrschenden Glauben zwischen der Vertreibung aus dem Paradies und der Geburt Jesu warten mussten. In der Folge existierten verschiedene
Kontroversen über die genaue Ausgestaltung der Adventszeit, die schließlich im Jahr 1038 durch eine Bischofssynode und 1570 durch Papst Pius V. zugunsten der heutigen Regelung beendet wurden.
Welche Bräuche finden am 1. Advent statt?
Am 1. Advent finden zwar nicht so viele Bräuche statt wie etwa an Nikolaus, doch hat sich der Adventskranz mit seinen vier Kerzen bundesweit durchgesetzt. Diese ursprünglich der evangelischen Kirche zugeordneten Tradition verweist darauf, dass Christus das Licht der Welt ist und besteht
darin, dass am 1. Advent die erste Kerze angezündet wird. An den
darauffolgenden Sonntagen folgt stets eine weitere Kerze. Im Erzgebirge werden so genannte Schwibbögen erleuchtet, die ebenfalls in ganz Deutschland erhältlich sind und die Fenster zieren. Auch beginnen die
meisten Familien am 1. Advent mit der weihnachtlichen Dekoration ihrer Wohnräume. Zuletzt wird an diesem Tag teilweise auch das erste Türchen am Adventskalender geöffnet, sofern der Tag auf den 1. Dezember fällt.